Micronas im 2. Quartal weiterhin mit Verlust
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT lag mit 0,57 (VQ -158,9; VJ -10,1) Mio CHF knapp im negativen Bereich, teilte Micronas am Dienstag mit. Aus dem Verkauf von Consumer-Einheiten an Trident Microsystems vom 14. Mai 2009 resultierte ein Nettoerlös von 8,7 Mio CHF. Die daraus tiefer ausfallenden Restrukturierungskosten führten zur Auflösung von Rückstellungen im Umfang von 15,8 Mio CHF. Der Betriebsverlust vor Sondereinflüssen verbesserte sich gegenüber dem Vorquartal auf 25,1 Mio CHF von 29,4 Mio CHF.
Auftragsbestand sinkt auf 48 Mio. Franken
Micronas habe aber auch im zweiten Quartal unter der Wirtschaftskrise und unter der anhaltenden Flaute im Automobilsektor gelitten, heisst es weiter. Der Umsatz sank um 20,1% auf 64,2 Mio CHF nach 80,4 Mio CHF im ersten Quartal 2009. Der Auftragsbestand ging im Quartal von 63,3 Mio CHF auf 48,0 Mio CHF per Quartalsende zurück. Die Book-to-bill-Ratio veränderte sich damit auf 1,17 nach 0,81 im Vorquartal.
Markterwartungen übertroffen
Micronas hat mit dem Quartalsausweis die Markterwartungen übertroffen. Analysten rechneten im Vorfeld mit einem Verlust von 26,2 Mio CHF (ZKB) respektive 31,6 Mio CHF (Vontobel). Der EBIT wurde auf -28,8 Mio CHF (ZKB) und -29,7 (Vontobel) geschätzt und der Umsatz wurde von drei Analysten zwischen 45,0 Mio und 48,0 Mio CHF gesehen (AWP-Konsens: 46,7 Mio CHF). Micronas selbst hatte Ende April für das zweite Quartal einen EBIT zwischen -28 bis -32 Mio CHF und einen Umsatz von 40 bis 50 Mio CHF in Aussicht gestellt.
Umsatz in H1 mehr als halbiert
In den ersten sechs Monaten belief sich der Umsatz kumuliert auf 144,5 (VJ 317,2) Mio CHF, der EBIT betrug -54,6 (-13,9) Mio CHF und der Reinverlust 157,4 (16,0) Mio CHF. Im ersten Quartal 2009 hatten Rückstellungen für die Restrukturierung von 129,5 Mio CHF negativ auf die Erfolgsrechnung ausgewirkt.
Auswirkungen der Probleme in der Automobilindustrie
Im Bereich Automotive ging der Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal aufgrund der Probleme in der Automobilindustrie um 29,1% auf 25,3 Mio CHF zurück. Der EBIT verschlechterte sich auf -6,9 (VQ +0,3) Mio CHF. Dies sei in erster Linie auf den Umsatzrückgang und auf die niedrige Auslastung der deutschen Produktionsanlagen in Freiburg im Breisgau zurückzuführen. Bereits würden die grossen Automobilzulieferer für die nächsten Monate mit höheren Fertigungsmengen planen, so die Mitteilung. Dies wirke sich auch für Micronas ab dem vierten Quartal positiv aus. Zudem werde die Elektronik künftig in den Fahrzeugen eine zentrale Rolle spielen, wovon Micronas ebenfalls profitieren könne.
Consumer: Positiver EBIT dank Teilverkauf und Rückstellungsauflösungen
Im Bereich Consumer sank der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 13,2% auf 38,8 Mio CHF. Der operative Verlust ohne Sondereinflüsse verminderte sich um 38,4% auf 18,3 Mio CHF. Dank des Teilverkaufs an Trident und dem daraus resultierenden Erlös sowie dank Rückstellungsauflösungen resultierte ein positiver EBIT von 6,3 (VQ -159,2) Mio CHF.
Restrukturierung weiter auf Kurs
Die Restrukturierung werde bis Ende 2009 abgeschlossen sein, bekräftigte Micronas frühere Aussagen. Die Schliessung der von Trident nicht übernommenen Teile des Bereichs Consumer wurde plangemäss fortgesetzt. Dabei hätten per Ende Juni die Mehrheit der betroffenen Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Zudem fiel die Auslastung in der Freiburger Waferfab im zweiten Quartal unter 50%. Um einer Erhöhung der Lagerbestände vorzubeugen, hat Micronas am deutschen Standort ab Mitte April für etwa 750 Mitarbeiter auf unbestimmte Zeit Kurzarbeit eingeführt. ( awp/mc/pg/07)