Microsoft: Nein von Yahoo! «bedauerlich» – Angebot wird weiterverfolgt
Das Nein von Yahoo! sei «bedauerlich», kritisierte Microsoft. Der Konzern will den Kauf aber dennoch durchsetzen. Auch einen feindlichen Übernahmekampf gegen die Yahoo!-Führung schloss Microsoft nicht aus. Zu einer möglichen Erhöhung der von Yahoo! als «zu niedrig» kritisierten Offerte äusserte sich der Konzern allerdings nicht.
Microsoft hält sich alle Schritte offen
Nach Gesprächen mit Aktionären beider Unternehmen sei Microsoft zuversichtlich, dass ein Weiterverfolgen des Vorhabens «im besten Interesse aller Parteien» sei, hiess es in einer Mitteilung nach Börsenschluss. Microsoft behalte sich das Recht zu allen für eine Umsetzung seines Vorschlages nötigen Schritten vor. «Die Antwort von Yahoo! ändert nichts daran, dass wir von den strategischen und finanziellen Vorzügen unseres Angebots überzeugt sind.»
Höheres Angebot für Analysten denkbar
Microsoft hatte Anfang des Monats 31 Dollar je Yahoo!-Aktie geboten und das Unternehmen so ursprünglich mit 45 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) bewertet. Analysten halten ein höheres Angebot von Microsoft angesichts der prall gefüllten Kassen des Konzerns für denkbar. Mit dem Kauf will Microsoft die Übermacht des Rivalen Google bei der Online-Suche und der Internet-Werbung brechen. Die Yahoo!-Aktie gewann am Donnerstag mehr als zwei Prozent auf 29,87 Dollar. Microsoft-Titel verloren mehr als ein Prozent auf 28,21 Dollar.
Preis in die Höhe treiben
Yahoo! will weiter alle strategischen Alternativen zu einer Übernahme prüfen – dazu zählt laut Berichten auch eine Kooperation mit dem Online-Dienst AOL. In dieser Woche soll der Verwaltungsrat zu persönlichen Beratungen zusammenkommen. Die Absage von Yahoo! gilt zugleich als Versuch, den Preis in die Höhe zu treiben, wenn sich eine Übernahme nicht verhindern lassen sollte. Erste Investoren-Gruppen hatten bereits Interesse an einem Verkauf ihrer Anteile signalisiert. Eine Reihe von Grossinvestoren ist zudem an beiden Unternehmen beteiligt. (awp/mc/pg)