Microsoft plant Windows-TV zur Geldbeschaffung

Details wurden noch nicht bekannt, Dobson bezweifelte aber in einem Interview mit dem Magazin Werben & Verkaufen, dass für den Softwarekonzern die Übernahme einer grossen TV-Gruppe wie ProSiebenSat.1 in Frage komme. Der Microsoft-Österreich-Sprecher Thomas Lutz erklärte gegenüber pressetext, dass Windows-TV als Plattform zu verstehen sei, die für den Content verschiedener Partner offen stehe.


Finanzierung unentgeltlicher Dienste
Windows TV soll neue Geldquellen erschliessen, um die unentgeltlichen Online-Dienste Office Live, Windows Live und Xbox Live zu finanzieren. Mit der etwas irreführenden Bezeichnung Office Live ist keine Browser-Version der Office-Produkte gemeint, sondern eine Webhosting-Plattform, die es Kleinunternehmen ermöglichen soll, ihre Webpräsenz zu gestalten. Unter Windows Live versteht man ein Online-Portal, das ähnliche Dienste wie MSN und Hotmail mit einigen Erweiterungen anbietet und Xbox Live ist eine Online-Spieleplattform.


Neue Vermarktungseinheiten
Da der digitale Werbemarkt ein «beachtliches Potenzial» entwickle, wie Dobson meint, könne Microsoft nicht wie bisher auf Abos und Bezahlmodelle setzen. Derzeit werden weltweit neue Vermarktungseinheiten für Online-Werbung aufgebaut, um an die Konkurrenten Google und Yahoo verlorenes Terrain zurückzuerobern. Diese haben grossen Erfolg bei der Vermarktung von bezahlten Werbe-Links, so genannten «Sponsored Links». Der Softwarekonzern sieht sich aber im Vorteil, da er eine grössere Produktpalette zur Werbevermarktung zur Verfügung habe.


Keine guten TV-Erfahrungen
Mit dem Medium Fernsehen macht Microsoft in Deutschland derzeit eher schlechte Erfahrungen. Die IPTV-Plattform des Konzerns wird von den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF heftig kritisiert. Diese beklagen das Fehlen wichtiger Standards und schliessen deshalb eine Kooperation mit T-Online aus, die ein TV-Angebot basierend auf der Microsoft-Lösung starten wollen . Andere Medien, wie BBC oder British Telecom, arbeiten bereits ohne Probleme mit der Microsoft TV IPTV Edition, wie Lutz gegenüber pressetext betont. (Ende)

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