Microsoft-Übernahme: Druck auf Yahoo! wächst

Einer der grössten Aktionäre, der US-Vermögensverwalter Legg Mason, hält eine Übernahme für gut möglich und zeigte wie schon andere Investoren grundsätzliche Bereitschaft zu einem Verkauf. Zugleich sinken Medienberichten zufolge die Aussichten von Yahoo! auf eine Kooperation mit dem Suchmaschinen-Konzern Google zur Abwehr der Microsoft-Übernahme. Stattdessen kamen am Mittwoch neue Spekulationen über Gespräche zwischen Yahoo! und Medienmogul Rupert Murdoch auf.


Spielt Google nur auf Zeit?
Die Begeisterung Googles für eine Zusammenarbeit im Bereich Online-Suche und Internet-Werbung schwinde, berichtete unter anderem das «Wall Street Journal» am Mittwoch unter Berufung auf mit den Überlegungen vertraute Personen. Die wettbewerbsrechtlichen Hürden seien angesichts Googles Dominanz wohl zu gross. Beobachter halten zudem für möglich, dass Google nur auf Zeit spielte und die Übernahme für Microsoft so langwierig wie möglich gestalten will.


Gerüchte um Murdoch
Unterdessen wurde erneut über eine Kooperation von Yahho! mit dem Medienmogul Rupert Murdoch spekuliert. Brancheninsider berichteten auf ihren Websites über Kontakte zwischen beiden Seiten. Demnach könnte das zu Murdochs News-Crp-Imperium gehörende Online-Netzwerk MySpace in Yahoo! integriert werden und Murdoch dafür bei Yahoo! einsteigen. Eine offizielle Gegenofferte zum Microsoft-Angebot hatte Murdoch allerdings erst in der vergangenen Woche ausgeschlossen.


Grossaktionär verlangt Nachbesserung des Microsoft-Angebots
Laut Yahoo-Grossaktionär Legg Mason steigt die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme. «Es wird schwer für Yahoo!, unabhängig zu bleiben», hiess es in einem Investoren-Brief der Gesellschaft. Microsoft müsse aber für einen Erfolg sein Angebot nachbessern. Der weltgrösste Softwarekonzern will mit seiner Offerte von ursprünglich knapp 45 Milliarden Dollar (30 Mrd Euro) den bei der Online-Suche übermächtigen Rivalen Google verschärft angreifen.


Unterdessen begann Yahoo! Berichten zufolge am Dienstag mit dem vor kurzem angekündigten Abbau von rund 1000 der weltweit insgesamt 14 300 Stellen. Der problembeladene Konzern stellt derzeit wegen sinkender Gewinne alle Aktivitäten auf den Prüfstand. Im Visier ist dabei besonders das Europa-Geschäft. (awp/mc/pg)

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