Nach Ansicht von Beobachtern will das Unternehmen damit die noch vorhandenen Vorbehalte der Kommission zerstreuen. Die Brüsseler Wettbewerbshüter hatten zuvor erklärt, die bisherigen Schritte von Microsoft seien nicht ausreichend. Die Lizenzierung von Teilen des Quellcodes bedeute nicht notwendigerweise, dass damit bereits der Kartellstreit beigelegt sei. Der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hatte am Mittwoch erklärt, der Konzern habe bisher die geforderten technischen Angaben für Schnittstellen bei Servern nur unzureichend geliefert.
500 Stunden Hilfe für technische Fragen
Microsoft entgegnete darauf, man sei bereit «mehr zu tun». Der Softwarehersteller bekräftigte auch sein Angebot, Programmierern 500 Stunden kostenlose technische Hilfestellung zu leisten. Diese Zeit sollte nach Ansicht von Gutierrez ausreichen, um die Kommunikationsprotokolle von Windows zu implementieren. Die Einsicht in den Quellcode ist für Computer-Programmierer wichtig, wenn sie Software-Anwendungen auf das Betriebssystem anpassen wollen. Die Kommission hatte Microsoft im vergangenen Dezember ein tägliches Bussgeld von zwei Millionen Euro angedroht, falls er die EU-Auflagen von 2004 nicht erfüllt. (awp/mc/th)