Flamatt – Gute Nachrichten für Mieter: Die Angebotsmieten sind im vergangenen Monat erneut um 0,5 Prozent gesunken. Dies zeigen die aktuellen Zahlen des Swiss Real Estate Offer Index. Die Preise für Einfamilienhäuser sind hingegen mit einem Plus von 1,0 Prozent gestiegen, während die Preise für Eigentumswohnungen leicht gesunken sind.
Der Abwärtstrend der Angebotsmieten hält auch im Oktober an: Aktuell liegen die inserierten Mieten 0,5 Prozent tiefer als im Vormonat. Dies zeigt der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI AG erhobene Swiss Real Estate Offer Index. Die Vermieter korrigieren damit ihre Preiserwartungen bereits zum vierten Mal in Folge nach unten. Für eine Wohnung mit einer Fläche von 100 m2 werden in der Schweiz derzeit durchschnittlich 2’165 Franken pro Monat verlangt.
Angebot und Nachfrage bestimmen Mietpreise
Doch welche Faktoren beeinflussen die Mietpreisentwicklung? «Ob die Mieten sinken oder steigen, ist in erster Linie vom Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage abhängig», sagt Martin Waeber, Director von ImmoScout24. Ist der Wohnraum knapp, so steigen die Preise. Stehen hingegen viele Wohnungen leer, verschiebt sich die Verhandlungsmacht zugunsten der Mieter und Wohnungssuchenden. «In vielen Regionen, welche etwas weiter von den Stadtzentren entfernt sind, haben Mieter momentan die Qual der Wahl und profitieren von günstigeren Mietpreisen», so Waeber.
Es ist jedoch nicht nur der Markt, der die Mieten mitbestimmt, auch die politische Lage ist entscheidend. Besonders in der Schweiz, dem Land der Mieter, nimmt diese eine besondere Rolle ein. Das geltende Mietrecht setzt der Preisgestaltung enge Grenzen, dabei wechseln sich die Rufe nach Lockerungen und Verschärfungen der gesetzlichen Vorgaben ab. Zurzeit sind auf Bundesebene nicht weniger als fünf parlamentarische Vorstösse hängig, die auf eine Flexibilisierung der Bestimmungen drängen. «Sind diese erfolgreich, dürfte sich der Spielraum bei der Festsetzung der Mietpreise erhöhen», kommentiert der Immobilienexperte Martin Waeber.
In die andere Richtung zielt die eidgenössische Volksinitiative „Mehr bezahlbare Wohnungen“, die derzeit vom Parlament beraten wird. Unter anderem sollen der Bund und die Kantone das Angebot an preisgünstigen Mietwohnungen fördern. «Ob und wie sich diese Vorstösse konkret auf die Mieten auswirken, bleibt abzuwarten», prognostiziert Martin Waeber. (ImmoScout24/mc/ps)