Migros: Chef Bolliger will Belegschaft weiter reduzieren

Um effizienter zu werden, durchleuchte die Migros derzeit die Prozesse in den Filialen, sagte Bolliger in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Zum Thema weiterer Lohnerhöhungen für die Migros-Angestellten gab er sich unverbindlich: «Der Spielraum bei den Löhnen hängt vom Umsatzwachstum ab.»


Migros profitiert nicht von guter Konjunktur


2006 ist die Migros um 1,8% gewachsen, die Konkurrentin Coop dagegen um rund 4%. In Zeiten guter Konjunktur tue sich die Migros im Supermarkt allerdings schwerer, sagte Bolliger: «Das sieht anders aus, wenn die Konsumenten den Gürtel wieder enger schnallen müssen.» Zudem habe die Migros letztes Jahr kaum expandiert.

Opfer ihres eigenen Erfolgs

Auch sei die Migros mit den M-Budget-Produkten «Opfer ihres eigenen Erfolgs» geworden: «Tiefere Preise bedeuten tiefere Umsätze.» Die Migros wolle aber auch im laufenden Jahr ihre Preise um rund 1% senken. Der Preiskampf in der Schweiz werde sich vor allem mit dem Markteintritt von Lidl weiter verschärfen.

Übernahme von Denner verteidigt


Bolliger verteidigte die Übernahme von Denner durch die Migros als die «beste Lösung für die Schweiz»: «Nur so bleibt Denner Denner und der Discounter wird nicht an einen Ausländer verkauft», gab sich der Migros-Chef überzeugt.

Expansion nach Süddeutschland


Für die eigene Expansion nach Süddeutschland habe die Migros rund zehn Projekte in der Pipeline – «aber es braucht eben Zeit.» Man wolle nur in guten Einkaufzentren oder hochfrequentierten Lagen eröffnen. Im Herbst 2008 wird die Migros ihren vierten Laden in Deutschland in Reutlingen in der Fussgängerzone eröffnen. (awp/mc/ab)
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