Migros-Chef: «Wir spüren nichts von Krise»

«Das erste Halbjahr lief hervorragend, deutlich besser als budgetiert», sagt Bolliger im Interview mit der Zeitung «Sonntag». Das Umsatzwachstum von gegen 5% beziehe sich allein auf das Kerngeschäft, die Genossenschaften. Grund dafür ist allerdings auch die Teuerung: Die Preise seien über alle Sortimente im Schnitt um 1% gestiegen. Noch stärker zulegen konnten die Migros-Töchter Denner mit 7 bis 8% mehr Umsatz. Globus steigerte die Verkäufe um knapp 5%.


Freude nur von kurzer Dauer?
«Ein so gutes Halbjahr hatten wir vermutlich nie in den letzten zwanzig Jahren», sagt Bolliger im Interview. Der ganzen Branche gehe es gut. Doch die Freude dürfte von kurzer Dauer sein: «Für das zweite Halbjahr bin ich weniger zuversichtlich», dann werde die Finanz- und Rohstoffkrise auf den Konsum durchschlagen. So zeigten sich bei Globus in den letzten Wochen «erstmals gedämpfte Umsatzentwicklungen». Der Kunde werde preisempfindlicher. Darunter leide Globus; Migros und Denner könnten im Gegenzug davon profitieren.


10 Prozent Wachstum im laufenden Jahr
Für das Gesamtjahr 2008 rechnet Bolliger mit einem Umsatzplus von rund 3% im Kerngeschäft. Insgesamt werde die Migros-Gruppe «deutlich über 10% wachsen, vor allem dank der Akquisition von Denner. Im letzten Jahr hatte die Migros einen Rekordumsatz erzielt. Die Verkäufe stiegen um 6,2% auf 22,7 Mrd CHF. Im Detailhandel alleine, der über vier Fünftel des Gesamtumsatzes ausmacht, steigerte die Migros die Verkäufe um 5,9% auf 18,5 Mrd CHF. (awp/mc/ps/07)

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