Die Genossenschafter befassten sich mit dieser Frage: «Soll die Migros für gezielte Hilfe im In- und Ausland einen Fonds äufnen mit einer Einlage von einer Million jährlich, vorerst während fünf Jahren, wobei dieser Betrag nicht aus dem Kulturprozent zu finanzieren wäre?» Mit einem Ja-Anteil von 69 Prozent sprachen sich die Stimmenden klar für die Vorlage aus. Später wurde der Fonds für unbestimmte Zeit verlängert und statutarisch verankert, wie die Nummer 1 im Schweizer Detailhandel in einer Mitteilung vom Montag schreibt.
Organisation seit Gründerzeiten unverändert
An der Organisation hat sich seit Gründungszeiten nichts geändert. Eine siebenköpfige Arbeitsgruppe von Delegierten prüft Projekte von anerkannten Hilfswerken, die für eine Unterstützung in Frage kommen. Sie wählt die Initiativen aus, die ihr am sinnvollsten und dringendsten erscheinen und legt eine Summe für die Spende fest. In der Regel handelt es sich um einmalige Beiträge in der Höhe zwischen 40’000 und 100’000 Franken. Die Projekte, welche die Arbeitsgruppe zur Annahme empfiehlt, werden in der Folge MGB-intern gutgeheissen.
Soziale und ökologische Projekte im Fokus
Unterstützt werden soziale und ökologische Projekte im In- und Ausland von Organisationen wie Swisscontact, Swissaid, Heks oder privaten Fördervereinen. Zum Beispiel sprach der Hilfsfonds Beträge für die Betreuung von Strassenkindern in Kolumbien, den Hochwasserschutz in Graubünden oder die Aidsprävention in Tansania.
Schlimmste Nöte lindern
Einige Meilensteine aus der Geschichte des Hilfsfonds: Anfangs der 90er Jahre half der Fonds dabei, ein Kinderspital in Albanien mit 13 Tonnen Nahrung, Kleidern und Decken zu beliefern. Dadurch konnte die schlimmste Not gelindert werden. 1999 finanzierte die Migros den Bau der Kids School in Südindien mit 260’000 Franken, damit Kinder von Textilarbeitern Zugang zu Schulbildung bekamen. 2005 stand das Engagement für die Opfer des Tsunami im Vordergrund. Ausserdem spendete der Hilfsfonds 250’000 Franken für ein Informationszentrum im Naturschutzgebiet Pfynwald im Wallis – eine Summe, welche von der Migros Wallis auf eine halbe Million aufgestockt wurde. Daneben engagiert sich der Fonds aber auch für zahlreiche kleinere Projekte.
Engagement im Sinne Gottlieb Duttweilers
Bis heute hat der Hilfsfonds 30 Millionen Franken in Projekte investiert. Die Migros ist «stolz darauf, ganz im Sinne ihres Gründers immer wieder einen Beitrag zur Realisierung von nachhaltigen und innovativen Projekten leisten zu können», heisst es in der Mitteilung vom Montag weiter. (migros/mc/ps)