Nun will Sorgim einen neuen Anlauf für die Genossenschaftswahlen 2012 nehmen. Die nötige Anzahl Unterschriften zur Erzwingung von «freien Wahlen» in den Migros-Genossenschaften sei nicht erreicht worden, teilte der Verein Sorgim am Montag mit. Schuld daran sei eine Klausel in den Migros-Statuten, wonach jede Unterschrift mit der persönlichen Genossenschafternummer versehen sein müsse.
Variante per Vollmacht getestet
Da kaum ein Migros-Genossenschafter diese Nummer auf sich trage, verunmögliche dies das Sammeln von Unterschriften etwa vor einem Migros-Laden. Für die Genossenschaft Aare etwa hätten bis Ende März rund 9000 Unterschriften gesammelt werden müssen, für die Genossenschaft Zürich rund 3000 und die Ostschweiz etwa 4000 Unterschriften. Gegen Ende der Sammelperiode habe man aber eine Variante per Vollmacht getestet, die für die Wahlen im Jahr 2012 vielversprechend sei, so Sorgim. Für die Wahlen 2008 sei es dafür allerdings zu spät gewesen. Nun solle die Dynamik genutzt werden und die nötigen Unterschriften für 2012 rasch gesammelt werden.
In Duttweilers Fussstapfen
Der 2003 gegründete Verein Sorgim hatte vor einem Jahr für alle Deutschschweizer Genossenschaften Wahllisten mit insgesamt 520 Kandidatinnen und Kandidaten vorgestellt. Mangels Gegenkandidaten werden in den Migros-Genossenschaften die Genossenschaftsräte in stiller Wahl bestellt. Sorgim will sich nach eigenen Angaben für eine Demokratisierung des Migros-Konzerns gemäss den Ideen des Migros-Gründers Gottlieb Duttweiler einsetzen. Obwohl die Migros nach aussen einen noch immer gesunden Eindruck vermittle, sehe man die Migros und ihre Ideale in «grosser Gefahr», warnt Sorgim. (awp/mc/ps)