Im Visier habe man exklusive Citylagen in Fussgängerzonen von Städten mit mindestens 50’000 Einwohnern, sagte Werner Krättli, Geschäftsleiter der Migros Basel, vor den Medien. In Frage für neue Migros-Filialen in Süddeutschland kommen auch gut frequentierte Einkaufszentren.
Swissness, Frische und eigene Produkte
Die Migros Basel hatte 1995 in der deutschen Grenzstadt Lörrach in eigener Regie ihre erste Auslandfiliale eröffnet. Mittlerweile sind zwei weitere dazugekommen. Jene in der Fussgängerzone in Freiburg im Breisgau hat dabei Vorbildcharakter für den weiteren Ausbau des Deutschlandgeschäft, bei dem sich die Migros mit Swissness, Frische und eigenen Produkten profilieren will.
Investitionen bis 10 Mio. Franken pro Laden
Der Businessplan für die Expansion jenseits der Grenze steht. Pro Laden mit einer Nettoverkaufsfläche von 1’500 bis 2’000 m2 ist mit Investitionen von 6 bis 10 Mio CHF zu rechnen. Der neue Chef des Migros-Genossenschaftsbundes (MGB) Herbert Bolliger unterstützt nach Angaben Krättlis die Deutschland-Aktivitäten.
MGB-Beteiligung ungewiss
Ob sich der MGB indes finanziell an der Expansion beteiligen wird, ist laut Krättli noch offen. Unabhängig vom Entscheid der MGB-Führung will Migros Basel nun vorwärts machen mit dem Ausbau in Deutschland: «Wir wollen mit einem berechenbaren Risiko organisch wachsen und etwas von jenen Umsätzen zurückholen, die uns durch den Einkaufstourismus verloren gehen», sagte Krättli.
«Unbedeutender Nischenplayer» – mit positiver Entwicklung
Krättli sieht Migros im deutschen Markt als «unbedeutenden Nischenplayer», der sich indes positiv entwickelt. So stiegen die Umsätze in den drei deutschen Filialen letztes Jahr um 3,4% auf 72,4 Mio CHF, während Migros Basel einen Umsatzrückgang um 2,4% auf 1,053 Mrd CHF hinnehmen musste. Seit zwei Jahren legt die Migros Basel im Deutschlandgeschäft nicht mehr drauf. (awp/mc/pg)