Im Detailhandelsgeschäft legte Migros um 1,8% auf 17,67 Mrd CHF zu, darin eingerechnet sind die Migros-Töchter Globus, Ex Libris und Migros, nicht aber Hotelplan, Limmatdruck und die Industriebetriebe.
Preiskampf wirkt sich aus
Die zehn Migros-Genossenschaften traten auf der Stelle. Ihr Umsatz nahm im Jahr 2006 lediglich um 0,3% auf 14,66 Mrd CHF zu. Hauptgründe seien die Preissenkungen bei 800 Produkten, die Ausweitung der M-Budget-Linie von 330 auf 500 Artikel und die geringe Flächenexpansion, teilte Migros am Donnerstag mit. Während der M-Budget-Umsatz um 37% auf 662,4 Mio CHF kletterte, blieb die Bedeutung der noch jungen Premium-Linie «Sélection» mit 31,7 Mio CHF trotz starken Wachstums bescheiden. Die Preisabschläge übers ganze Sortiment betrugen im Schnitt 1% oder über 100 Mio CHF. Real seien die Genossenschaften daher um 1,3% gewachsen, schreibt Migros.
Migros bei Umsatzsteigerung deutlich hinter Coop
Die Migros blieb so oder so aber deutlich hinter der Nummer zwei der Branche zurück: Bei der Coop-Gruppe nahmen der Jahresumsatz um 4,6% auf 14,7 Mrd CHF zu, dies trotz Preisabschlägen von 1,8%. Im Detailhandel wuchs der Coop-Umsatz ebenfalls schneller, und zwar um 3,3% auf 9,8 Mrd CHF. Mit dem vergangene Woche angekündigten Coup, zu einem nicht genannten Preis 70% am Discounter Denner zu übernehmen, kann Migros den Vorsprung auf Coop allerdings wieder vergrössern. Der Marktanteil steigt laut Migros-Chef Herbert Bolliger durch die Übernahme des drittgrössten Lebensmittelhändlers um 2,3%. 2006 sank der Migros-Marktanteil hingegen leicht von 17,9 auf 17,8%, wie es hiess.
Sonderprämie für alle 80’000 Angestellten
Das Konzernergebnis werde aber wiederum gut sein. Deshalb erhalten die über 80’000 Mitarbeitenden der Migros-Gruppe eine ausserordentliche Prämie von 500 CHF.
Migrol, Globus und Hotelplan mit gutem Geschäftsjahr
Am stärksten zulegen konnte Migrol, dank der Ausweitung der Tankstellenläden und den teurer gewordenen Mineralölprodukten. Der Umsatz der Sparte wuchs um 14,5% auf 1,68 Mrd CHF. Überdurchschnittlich schlug sich auch die Warenhausgruppe Globus mit einem Wachstum von 2% auf 1,13 Mrd CHF. Gut behauptete sich in einem umkämpften Markt die Reise-Tochter Hotelplan mit einem Plus von 1,5% auf 1,76 Mrd CHF. Ohne die verkaufte Tochter Hotelplan Holland beträgt das Wachstum gar 6,6%.
Migros-Industrie baut Marktstellung aus
Die Migros-Industrie konnte ihre Marktstellung im In- und Ausland erneut ausbauen. Der Umsatz wuchs um 1,4% auf 4,68 Mrd CHF. Einbussen erlitt hingegen Ex Libris, der Nettoumsatz sank um 1,8% auf 161 Mio CHF. Im Ausland schrumpfte der gesamte Migros-Umsatz, hauptsächlich wegen des Verkaufs der Globus-Auslandgeschäfte, um 6 Mio CHF. Das Verkaufsnetz des Konzerns umfasste wie im Vorjahr 590 Standorte. Im Internet verbuchten die fünf Migros-Angebote rund ein Drittel mehr Kunden und Aufträge, der Umsatz erreichte 164 Mio CHF. (awp/mc/pg)