Obwohl das Bundesamt für Gesundheit (BAG) keinen Anhaltspunkt für eine Gesundheitsgefährdung sehe, habe die Migros entschieden, bis zum Vorliegen der definitiven Testresultate amerikanischen Langkornreis nicht mehr zu verkaufen, heisst es in einer Migros-Mitteilung vom Mittwoch. Betroffen sind sechs Produkte. Diese Reissorten können am Kundendienst in allen Filialen gegen Erstattung des Verkaufspreises zurückgebracht werden, wie die Migros schreibt.
Minime Spuren des Gentech-Reises LL 601 gefunden
Erste Tests der Migros hatten ergeben, dass beim Langkornreis aus den USA Spuren des weltweit nirgends zugelassenen Gentech-Reises LL 601 gefunden wurden. Die betroffenen Silos wurden sofort blockiert. Die gemessene Konzentration betrug laut Migros 0,01%; der gesetzliche Grenzwert für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) liegt bei 0,9%. Da in der Schweiz aber ohnehin kein Gentech-Reis zugelassen ist, spielen diese Werte nur eine untergeordnete Rolle.
Neue Tests sollen Klarheit bringen
Coop, der seinen Reis vom gleichen Lieferanten wie die Migros bezieht, konnte bisher zwar noch keine GVO-Verunreinigung nachweisen. Trotzdem wurde für Langkornreis aus den USA bereits Anfang Woche ein sofortiger Verkaufsstopp verfügt. Mehr Klarheit sollen neue Test bringen, deren Ergebnisse Ende Woche vorliegen dürften, wie Coop-Sprecher Felix Wehrle auf Anfrage sagte.
Lieferant macht gegenüber Denner Zusicherungen
Bei Denner wird die Entwicklung ebenfalls aufmerksam verfolgt. Das Unternehmen erhielt von seinem «Uncle Ben’s»-Lieferanten inzwischen die Zusicherung, dass die im Verkauf stehenden Packungen keinen kontaminierten Reis enthalten, wie Denner-Sprecherin Eva Maria Bauder gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte. Schon vorher Gewissheit hatte Denner nach eigenen Angaben bei der Eigenmarke: Der Lieferant beziehe seit zwei Jahren keinen Reis mehr aus den USA. (awp/mc/pg)