Migrosmuseum – Bruno Peinado: Silence Is Sexy
In Bruno Peinados Arbeitsweise verbinden sich Zeichnungen, Wandmalereien, Neonschriften und Skulpturen, die sich zu einem verdichteten Zeichensystem zusammenfügen. Seine Arbeiten verstehen sich als Absage an eine dominierende Kultur und machen den Anspruch einer Gleichberechtigung unterschiedlicher Bildwelten geltend. Daraus entsteht eine poetisch-chaotische Welt, in der Labels, Logos und orientalische Ornamentik gleichsam kurzgeschlossen werden und der Begriff «Culture Jamming» seine wahre Bedeutung entfaltet.
Meine Logik ist die der Vermischung, die Welt ist ein Zusammenstossen von Bildern. Mein Vorsatz ist, die Reinheit zu zerstören. Bruno Peinado
Silence is Sexy II
Was bedeutet hier echt?
Bruno Peinado widersetzt sich dem Anspruch, heute noch genuine Bildwerte zu schaffen, die schliesslich doch nur von der Warenwelt als absolute Werte inkorporiert werden. Exemplarisch spiegelt sich dies in seiner Skulptur Big One World (2000), einem braun eingefärbten Michelin-Maskottchen mit dem Logo-Schriftzug «Big One World» auf der Brust, wieder. In der Ausstellung Silence Is Sexy, die nach dem Album und Songtitel der deutschen experimentellen Band Einstürzende Neubauten benannt ist, nimmt Bruno Peinado eine minimalistische Strategie auf, die erstmals in der bildenden Kunst der Sechzigerjahre aufgegriffen wurde. Bei der Skulptur, die ebenfalls den Namen Silence Is Sexy trägt und das Zentrum der Ausstellung bildet, handelt es sich um eine verspiegelte Kugel aus einem stoffartigen Material.
| Das Atmen des Kunstbegriffs |