Mikron 2009 mit höherem Reinverlust

Das Berichtsjahr sei «ausserordentlich schwierig» gewesen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Reinverlust erhöhte sich 2009 auf 32,8 Mio CHF nach einem Minus von 13,4 Mio CHF im Vorjahr. Der Betriebsverlust auf Stufe EBIT stieg auf ebenfalls 32,8 (VJ-Verlust 15,8) Mio CHF. Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen im Rahmen der Erwartungen der Bank Vontobel abgeschnitten. Die Schätzungen beliefen sich für den EBIT auf -33,3 Mio CHF und für das Reinergebnis auf -33,0 Mio CHF.


Geringerer Verlust im Segment Automation
Am Verlust auf Stufe EBITDA von 19,5 Mio CHF trug das Segment Machining mit einem Minus von 16,8 Mio CHF den Hauptanteil. Das Segment Automation hingegen profitierte laut Mikron davon, dass die Geschäftsvolumen aus der Medizinaltechnik- und Pharmaindustrie auf Höhe des Vorjahres lagen und konnte den Verlust bei 0,4 Mio CHF eingrenzen. Bereits Ende Januar wurde der Umsatz publiziert, dieser ging um 43,2% auf 150,1 Mio CHF zurück. Mikron verweist auf die fehlende Investitionstätigkeit in den Märkten. Der Bestellungseingang sank um 44,5% auf 129,7 Mio CHF und der Auftragsbestand um 37,6% auf 51,2 Mio CHF.


Bilanzsumme deutlich reduziert
Der Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit fiel mit 1,4 Mio CHF positiv aus, während es im Vorjahr noch zu einem Geldabfluss von 8,2 Mio CHF kam. Grund sei die Reduktion des Umlaufvermögens, hiess es. Die Bilanzsumme reduzierte sich auf 210,9 Mio CHF (VJ 259,0 Mio CHF restated), hauptsächlich durch den Unternehmensverlust, die Reduktion des Umlaufvermögens sowie durch Neubewertungen infolge der Umstellung des Rechnungslegungsstandards auf Swiss GAAP FER. Die Eigenkapitalquote hielt sich bei 67,1 (67,3)%. Die Netto-Cash-Position blieb mit 25 (26) Mio CHF nahezu stabil.


Verhaltener Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2010 rechnet Mikron im Segment Automation mit einem leicht verbesserten wirtschaftlichen Umfeld, wobei im Marktsegment Medical/Pharma & Personal Care ein Umsatz auf Höhe des Vorjahres erwartet wird. Obwohl dank gutem Bestellungseingang im vierten Quartal der Auftragsbestand wieder etwas zulegen konnte, soll es am Standort Boudry ab Januar 2010 Kurzarbeit geben. Weitere Personalreduktionen will das Unternehmen in der Sparte Automation möglichst vermeiden, um das Know-how der Mitarbeiter zu erhalten. Bei gleich bleibendem Umsatz soll das Resultat 2010 klar positiv ausfallen. Angestrebt werde ein EBITDA, der aufgrund der Kostenanpassungen klar positiv ausfalle, schreibt das Unternehmen.


Erhöhte Angebotstätigkeit
Mikron Machining dürfte 2010 eine leichte Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds erfahren. Zuerst davon profitieren sollen das Werkzeuggeschäft und der Service, wo bereits im vierten Quartal 2009 eine Erholung zu verzeichnen war. Für das Investitionsgütergeschäft mit Neumaschinen wird mit einer zögerlichen Zunahme der Geschäftsvolumen gerechnet. Eine Erholung des Neumaschinengeschäfts sei jedoch Voraussetzung zur Erreichung eines ausgeglichenen EBITDA, so die Gesellschaft. Die gegen Ende 2009 verzeichnete erhöhte Angebotstätigkeit sei ein erstes positives Signal. Zudem biete der asiatische Markt derzeit interessante Möglichkeiten und werde mit hoher Priorität bearbeitet.


100 Stellen gestrichen
Der im Dezember beschlossene Abbau bei Machining von rund 100 Vollzeitstellen soll im zweiten Quartal 2010 Wirkung zeigen. Die entsprechenden Restrukturierungskosten wurden der Erfolgsrechnung 2009 belastet. Auf Gruppenstufe wird für das laufende Geschäftsjahr mit einem moderaten Aufschwung gerechnet, von welchem Mikron voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte profitieren könne. Die Gesellschaft erwartet eine leichte Erholung beim Umsatz und eine deutliche Annäherung an ein ausgeglichenes Betriebsergebnis.


Aktie legt leicht zu
Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen im Rahmen der Erwartungen der Bank Vontobel abgeschnitten. Die Börse reagiert mit Aufschlägen. Am frühen Nachmittag rücken die Aktien in einem leicht freundlichen Gesamtmarkt um 1,4% auf 6,59 CHF vor. (awp/mc/ps/06)

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