Die bislang betroffenen Gesellschaften – Frankfurt-Trust, Ampega-Gerling, Carat, Alceda und Universal-Investment – hätten den Wert zweier Madoff-Fonds mit den Namen «Thema US Equity» und «Herald US Absolute Return» in ihren Portfolios vorsorglich auf einen Wert von zehn Cent abgeschrieben. Entsprechend sei der Kurs der Dachfonds abgesunken. Auf dieses Vorgehen hätten sich die Gesellschaften mit der Finanzaufsicht BaFin und dem Fondsverband BVI geeinigt, schreibt das Blatt unter Berufung auf informierte Kreise. Beide Seiten lehnten auf Anfrage der «FTD» eine Stellungnahme ab.
Auch Kontrollmechanismen der Europäischen Union versagt
Offenbar hätten in dem Skandal auch Kontrollmechanismen der Europäischen Union versagt, schreibt die ‹FTD› weiter. Denn bei den beiden direkt betroffenen Fonds, die über Umwege der Dachfonds und Vermögensverwalter in deutsche Depots gewandert seien, handele es sich um frei vertriebene Publikumsfonds. Damit unter liegen sie strengen Transparenz- und Dokumentationspflichten. Bislang standen vor allem die US-Behörden in der Kritik.
90 Prozent des Geldes von sehr reichen Kunden und von Finanzmarktprofis
Französische Anleger verlieren im Madoff-Betrugsskandal 500 Millionen Euro. 90 Prozent des Geldes kämen von sehr reichen Kunden und von Finanzmarktprofis, sagte der neue Chef der Pariser Börsenaufsicht, Jean-Pierre Jouyet. Angesichts der strengen Aufsicht habe kein französischer Fonds direkt bei Madoff angelegt, sagte der bisherige Europa-Staatssekretär der Zeitung «le Parisien» (Freitag). Französische Fonds hätten aber in irische und luxemburgische Fonds investiert, die ihr Geld ihrerseits Madoff anvertraut hätten. (awp/mc/gh/30)