Minsk droht erneut mit Blockade der Gas-Pipelines

Dies warnte Präsident Alexander Lukaschenko am Freitag in der Hauptstadt Minsk. Russland wies die Forderungen zurück. azprom stehe vor einer neuen Transitvereinbarung mit dem weissrussischen Gasversorger Beltransgas, sagte Unternehmenssprecher Sergej Kuprijanow in Moskau. Durch das autoritär regierte Weissrussland führen wichtige Pipelines für russisches Gas nach Westen. Bereits in den vergangenen Tagen hatte Lukaschenko in dem Streit der Nachbarländer mit einer vollständigen Blockade der Leitungen gedroht. Betroffen wäre vor allem das EU-Mitglied Litauen, das zu 100 Prozent vom Transit über Weissrussland abhängt.


Forderungen «gegenstandslos»
Kuprijanow nannte die Forderungen des Staatschefs gegenstandslos. Gazprom und Beltransgas hätten sich auf einen Zusatz zum Transitvertrag für 2010 geeinigt und würden das Dokument bald unterzeichnen, sagte der Sprecher. Der russische Energiekonzern hatte in den vergangenen Tagen Weissrussland bereits 228 Millionen US-Dollar an Transitgebühren überwiesen. Die Führung in Minsk, die zuvor ihrerseits 187 Millionen US-Dollar für Gas an Moskau gezahlt hatte, verlangt aber 260 Millionen Dollar.


6,25 Prozent des Gases für Europa
Europa erhält gut 6,25 Prozent seines Gases über Weissrussland. Deutschland bezieht zwischen 2 Millionen und 2,5 Millionen Kubikmeter Gas täglich auf diesem Weg und füllt damit vor allem seine Speicher. Im Winter 2009 war es wegen eines «Gaskriegs» zwischen Russland und der Ukraine zu Lieferengpässen auch in der EU gekommen. (awp/mc/gh/22)

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