Mit soviel Change hat H&M nicht gerechnet

von Tanja Hess


Matthew Williamson verheisst mit seinen farbenreichen Kollektionen stets Sommer und Sonne. Ausgewählte H&M Shops werden ab dem 23. Aprileine Auswahl an exklusiver Damenmode anbieten, Mitte Mai nehmen dann weltweit alle Filialen die ultimativen Herren- und Damenartikel für Sommer 2009 ins Sortiment.


Der Brite Matthew Williamson wird die Klinke von den toprangigen Gastdesignern Comme des Garcons bei H&M im nächsten Sommer übernehmen. Schlag auf Schlag kündigt H&M die neue Zusammenarbeit an, kaum dass die Wellen des erfolgsgekrönten Verkaufs der letzten Designerkollektion verebbt sind. Fulminant schlägt die Ankündigung in der Modebranche ein, denn was bis anhin als marketingstrategische Ausreisser abgetan werden konnte kann nun nicht mehr mit Wegschauen ignoriert werden.


«Mit H&M zu arbeiten und eine ‹Matthew Williamson for H&M› Einzelkollektion zu entwerfen, ist eine unglaubliche Chance. Ich bin begeistert vom Modephänomen, das H&M initiiert hat – diesem wegweisenden Konzept, Spitzendesigner mit dem Entwurf einmaliger, limitierter Kollektionen zu beauftragen. Dass meine Designs für H&M weltweit einem so breiten Publikum zugänglich sein und hoffentlich Freude bereiten werden, finde ich extrem spannend.» Matthew Williamson.



Ein neuer Trend entsteht



Wenn man bis anhin gemeint hatte, dass preiswerte Mode nicht Stil haben kann, so lehrt uns H&M was anderes. H&M spielt nun definitiv in der obersten Liga. Neben bequemen Jogginganzügen hängt Designerware an der Stange. Nun spielt H&M den Ball seinen Kunden zu, denn er betrachtet diese als kompetente und modebewusste Käufer, die zwischen billiger Massenware, die ja durchaus ihre Berechtigung haben kann, und Designstücken unterscheiden kann. Nur, die Designerware wird zu fast denselben Preisen angeboten, wie die restlichen Klamotten.



Mit diesem «Change» hat niemand gerechnet



Ein toller Triumph ist es, dass das der schwedische Modegigant das öffentliche Bekenntnis Michele Obamas zu H&M bekommen hat. Diese Frau, deren Vorgängerinnen ganze Epochen geprägt haben mit ihrem Stil und Modebewusstsein kauft beim schwedischen Modehaus. Nichts ist mehr Wasser auf die Mühlen als diese Botschaft. Mit so viel Change hat niemand gerechnet.


«Matthew kombiniert Prints mit so einem guten Auge unter neuen Aspekten auf eine besondere und untypische Art und Weise. Dadurch entsteht ein absolut zeitgenössischer London-Look. Seine Mode ist für Leute, die sich in Szene setzen wollen, kann aber auch auf nonchalante und verspielte Art und Weise getragen werden. Matthew ist ein Meister der Farbzusammenstellung – es handelt sich um eine ausgesprochen stylische Zusammenarbeit für H&M, die sich genau mit unserer Linie für die kommende Frühjahrs- und Sommermode deckt.» Margareta van den Bosch, Kreative Beraterin bei H&M.



Oben ist nicht mehr vorn


Der Brite Matthew Williamson kleidet Jade Jagger, Kate Moss, Helena Christensen und Diane Kruger. Er ist der kreative Kopf von LVMH. Das heisst, seine nur 10 Jahre dauernde Kariere führte ihn steil bis ganz nach oben. Doch er reisst das Steuer herum und ruft: oben ist nicht mehr vorn! Er kann es sich leisten, denn er hat englisches Blut in seinen Adern, welches ihn in die Genealogie innovativer Kräfte stellt. So macht er den grossen Schritt und zeigt es uns, auf dass auch wir das Vertrauen erlangen, dass man nicht nur mit Designerklamotten ganz oben stehen kann.







Kreativkopf Matthew Williamson
Exklusiv für H&M wird Williamson erstmalig auch einige Artikel für Herren entwerfen
1997 erstürmte Matthew Williamson die Londoner Modeszene mit seiner farbintensiven Kollektion, die er an den Models Kate Moss, Helena Christensen und Jade Jagger zeigte. Seither inszeniert Williamson den weltumspannenden Party-Lifestyle auf dem Catwalk – einen Ibiza inspirierten Look voller Farben und Ungezwungenheit – den er jetzt auf der New York Fashion Week vorstellt. Seine Entwürfe sind oft an Prominenten wie Sienna Miller, Keira Knightley, Kate Hudson und Gwyneth Paltrow zu sehen.

Letztes Jahr wurde er mit einer eigenen Ausstellung Matthew Williamson – 10 Years in Fashion im Londoner Design Museum geehrt.

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