In 50 Prozent der Unternehmen haben die so genannten «Short Term Assignments» im Gegensatz zu den traditionellen Langzeiteinsätzen zugenommen. In diesem Zusammenhang haben zwei Drittel der Unternehmen weltweit spezielle Richtlinien für «Short Term Assignments» entwickelt. Dies zeigt die neue Studie «International Assignments Survey 2010» von Mercer, in der Daten von 220 multinationalen Unternehmen aus verschiedenen Branchen ausgewertet wurden.
Massnahmen zur Kosteneinsparung
Um Kosten zu sparen, entsendet heute über die Hälfte der befragten Unternehmen (56 Prozent) verheiratete Mitarbeiter ohne ihre Familie langfristig ins Ausland. Europa führt diesen Trend an. Hier entsenden zwei Drittel der Organisationen (66 Prozent) verheiratete Beschäftigte alleine ins Ausland. Unternehmen stellen ausserdem zunehmend Expatriates vor Ort ein, anstatt kostspielige Umzüge aus dem Heimatland zu finanzieren. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen hat die Anzahl der lokalen Einstellungen erhöht bzw. plant, dies zu tun.
Höhere Reisebereitschaft
«Unternehmen bemühen sich, die Kosten für Auslandsentsendungen zu senken, aber dabei die Attraktivität der Entsendungsprogramme nicht zu sehr zu gefährden. Obwohl es immer noch schwierig ist, die richtigen Kandidaten für einen Auslandseinsatz zu finden, hat sich der Pool an Kandidaten durch das wirtschaftliche Umfeld und die höheren Arbeitslosenzahlen erweitert. Viele Bewerber sind daran interessiert, in Länder zu gehen, die von der Krise weniger betroffen sind als das eigene», erklärt Mercer-Expertin Petra Lück.
Treiber und Hindernisse
Obwohl der Eintritt in neue Märkte immer noch ein entscheidender Grund für Auslandsentsendungen ist, spielen auch andere Faktoren wie Wissenstransfer und Performance-Steigerungen mittlerweile immer häufiger eine wichtige Rolle. Über zwei Drittel der Unternehmen (68 Prozent) berichten, dass der Schlüsseltreiber für die Entsendung von Mitarbeitern der Mangel an lokalem Know-how sei. Auch die Verbesserung der operativen Leistungen (59 Prozent) bzw. der Aufbau neuer Geschäfte (56 Prozent) sind oftmals der Grund für Auslandsentsendungen. Die grössten Hindernisse bei der Entsendung von Mitarbeitern ins Ausland sind laut Studie die Kosten (60 Prozent) und die Schwierigkeit, geeignete Kandidaten zu finden (58 Prozent). Je nach Region wiegen die Hindernisse unterschiedlich schwer. In Amerika schrecken vor allem die Kosten ab, während in Europa und Asien der Mangel an passenden Kandidaten ein Problem darstellt.
Die wichtigsten Studienergebnisse im Überblick
Auslandsentsendungen sind seit 2008 um vier Prozent gestiegen. In der Hälfte der Unternehmen haben kürzere Auslandeinsätze zugenommen.
Neun von zehn Unternehmen weltweit überarbeiten derzeit ihre Entsendungsrichtlinien oder planen, diese zu überarbeiten.
Über die Hälfte der befragten Unternehmen (56 Prozent) entsendet verheiratete Mitarbeiter ohne ihre Familie langfristig ins Ausland. In Europa entsenden zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) verheiratete Beschäftigte alleine ins Ausland.
Pendlereinsätze* sind in den letzten beiden Jahren in Europa von 28 auf 45 Prozent und in Nordamerika von 30 auf 35 Prozent gestiegen. In Südamerika sind Pendlereinsätze aufgrund der grossen Distanzen wenig verbreitet.
Über ein Drittel der befragten Unternehmen entsendet Mitarbeiter in risikobehaftete Regionen (Risiken sind z. B. soziale Unruhen oder Naturkatastrophen). Fast zwei Drittel der Unternehmen verfügen über einen formalen Evakuierungsplan für Notfall-Situationen (2008: 50 Prozent).
Fast alle Unternehmen bieten ihren Expatriates Heimaturlaub an. Dabei erstatten sie entweder die Reisekosten oder stellen ein Budget zur Verfügung. Ausser in Nordamerika, wo 46 Prozent der Unternehmen für einen Teil der Kosten während des Heimaturlaubs aufkommen, übernehmen Organisationen normalerweise keine Kosten, die während des Heimaturlaubs anfallen.
* Im Rahmen von Pendlereinsätzen sind die Expatriates in der Regel unter der Woche im Ausland tätig und verbringen die Wochenenden im Heimatland. (mercer/mc/ps)
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