Indem sie die existierenden mobilen Netzwerke der grossen, nationalen Mobilfunker benutzen und ihre mobilen Multimediadienste mittels einer grossen Marketingoffensive der Öffentlichkeit präsentieren, hoffen die jungen Unternehmen eine einträgliche Marktlücke zu erschliessen. Viele der Neueinsteiger haben jedoch Schwierigkeiten sich über Wasser zu halten, wie das Wall Street Journal berichtet. Obwohl sich die Zahl der Handys in den USA in den vergangenen sechs Jahren auf 215 Mio. verdoppelt hat, benutzt nur ein minimaler Teil der Handybesitzer die neuen Multimediadienste. So sieht sich beispielsweise nur ein Prozent regelmässig Videos an. Darüber hinaus leiden die Neueinsteiger unter der Konkurrenz von iPod , Blackberry und anderen Multimediageräten.
Etablierte Mobilfunker als grosse Konkurrenz
Theoretisch ist es relativ einfach, sich als Anbieter von mobilen Diensten zu etablieren. Neu gegründete Unternehmen brauchen schliesslich kein neues, teures Netzwerk anzulegen um ihre Dienste anbieten zu können. Dem steht jedoch gegenüber, dass die Neueinsteiger mit den grossen, etablierten Mobilfunkern konkurrieren müssen, und das in einem Markt, der eigentlich bereits gesättigt ist. Ausserdem stehen die Konsumenten häufig bereits bei den grossen Mobilfunkern unter Vertrag. Und sogar wenn die neuen Unternehmen die Konsumenten davon überzeugen können, eine Prämie für ihre Dienste zu bezahlen, reagieren die grossen Mobilfunker darauf, indem sie ähnliche Dienste auf den Markt bringen.
Der amerikanische Sportkanal ESPN hat versucht, sich mit einem Handy, das auf Sportliebhaber zugeschnitten ist, von der Masse abzuheben. In den ersten vier Monaten nach seiner Lancierung hat ESPN jedoch weniger als 10.000 Abonnenten werben können. Auch Amp’d Mobile , ein weiterer Anbieter von Multimediadiensten für das Handy, hat seit seiner Gründung vor fünf Monaten nur 10.000 Abonnenten anziehen können.
Erfolg nur eine Frage der Zeit?
Trotz aller Rückschläge haben die Neueinsteiger gute Hoffnung, dass es eine Frage der Zeit ist, bis ihre multimediale Dienste bei der grossen Masse anschlagen und die Rekordinvestitionen in der Branche wieder hereingebracht werden. In Teilen von Asien ist Handy-TV bereits ein Riesenerfolg und die USA werden folgen, so vermuten die Betreiber. Sie erwarten, dass ihre aggressiven Werbekampagnen dabei eine grosse Rolle spielen werden und dass die Ergebnisse innerhalb von einem Jahr zu spüren sind. (pte/mc/pg)