Mobilezone 2009: Weniger Umsatz – mehr Gewinn

Für 2010 herrscht daher Zuversicht. Der Umsatz ging um 6,3% auf 297,9 Mio CHF zurück. Bereinigt um den Effekt der aufgegebenen Aktivitäten von 28,7 Mio CHF ergab sich ein Umsatzplus von 8,6 Mio CHF, das mehrheitlich mit Geschäftskunden erzielt wurde. Sowohl der EBIT mit 28,2 Mio CHF als auch der Konzerngewinn mit 23,3 Mio CHF waren dagegen leicht höher.


Rekordergebnis
Es handle sich um das beste Ergebnis seit der Gründung des Unternehmens, teilte Mobilezone am Freitag mit. Dabei sei das Berichtsjahr von Veränderungen bei den Netzbetreibern, dem Markteintritt neuer Hersteller sowie der Wirtschaftskrise geprägt gewesen. Das Geschäftsmodell habe sich aber als sehr robust erwiesen. CEO Martin Lehmann zeigte sich unter anderem über die Entwicklung des Geschäftskundenbereichs erfreut. Der Umsatz habe sich gegenüber 2008 verdoppelt und für 2010 erwarte er einen ähnlichen Trend, sagte er im Gespräch mit AWP. Derzeit liege der Umsatzanteil im einstelligen Prozentbereich. Am Ziel, die Aktivitäten in fünf Jahren auf einen Anteil von 25 bis 30% zu heben, hält er fest.


Online-Shop vor dem Start
Wachstumsmöglichkeiten sieht Lehmann auch bei den Privatkunden. Marktpotenzial habe etwa der neue Online-Shop. «Ziel ist es nach wie vor, im ersten Quartal zu starten», so der Mobilezone-Chef. Es werde das gleiche Angebot wie in den Filialen geben. Die Sparten Handel und Service Providing verzeichneten rückläufige Umsätze. Das Unternehmen verweist dabei auf die Einstellung der Grosshandelsaktivitäten und des mobilen Geschäfts im Segment Service Providing. Die Gesamtinvestitionen sanken um 41% auf 6,6 Mio CHF. Im Kerngeschäft seien die Investitionen stabil geblieben, hiess es.


Dividende erhöht
Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,55 (0,43) CHF pro Aktie erhalten. Mobilezone will den Gewinn auch in Zukunft weitgehend ausschütten, solange die Gesellschaft «vergleichbar komfortabel ausgestattet ist» und sich keine grossen Möglichkeiten für Zukäufe ergeben. Akquisitionen stünden derzeit ohnehin nicht im Blick, so der CEO. Die flüssigen Mittel erhöhten sich um 3,4 Mio CHF auf 27,4 Mio CHF und die Eigenkapitalquote auf 74,4 (69,0)%. Für Swisscom, Orange und Sunrise wurden 445’000 (441’000) Mobilfunkverträge abgeschlossen oder verlängert. Mobilezone verkaufte auch mehr Zubehör und Handy-Versicherungsprodukte. Das Unternehmen sieht die Unabhängigkeit von Netzbetreibern und Geräteherstellern wie auch die Kundennähe als Erfolgsrezept. Ende 2009 war Mobilezone an 135 (131) Standorten präsent.


Optimistisch für 2010
Für 2010 zeigt man sich optimistisch. Angesichts der Umwälzungen am Markt – etwa die geplante Fusion von Orange und Sunrise – könne sich Mobilezone als beständiger Anbieter profilieren, meint der CEO. Zum anderen erwartet er neue Anbieter ohne eigenes Mobilfunknetz, die Mobilezone als Partner für den Vertrieb wählen. Neuheiten bei Mobiltelefonen dürften die Nachfrage beleben, hiess es weiter. Mobilezone setze weiterhin auf Expansion und plane neue Shops an besten Lagen. Auch die Angebote für Geschäftskunden würden weiter ausgebaut.


Aktie legt deutlich zu
Der Umsatz dürfte 2010 aber nochmals durch die Veränderungen im mobilen Geschäft der Sparte Service Providing belastet werden. Es sei daher wohl nicht mit einem Umsatzwachstum zu rechnen. «Wir werden aber alles unternehmen, um auf der Ertragsseite positiv zu überraschen», so Lehmann.  Mit den vorgeleten Zahlen wurden die Schätzungen der Bank Vontobel übertroffen. Die Analysten loben vor allem die hohe Ausschüttungsquote von 85%. Auch die Börse honoriert den Abschluss. Die Aktien gewinnen gegen 10 Uhr in einem leicht schwachen Gesamtmarkt 4,3% auf 8,55 CHF. (awp/mc/ps/05)

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