Mobilezone: Grossaktionär Ebner gelingt Verkleinerung des VR
Ausserdem bestätigten sie Hans-Ulrich Lehmann als einzigen bisherigen Amtsinhaber. Urs Fischer wurde im Anschluss an die GV vom Verwaltuntsrat auch zu dessen Präsidenten gewählt. Damit besteht das Gremium neu aus drei statt wie bisher aus fünf Mitgliedern. Schneuwly ersetzt Walter Heutschi, der an der Generalversammlung aus Altersgründen nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung stand. VR-Präsident Charles Gebhard, Firmenmitgründer Ruedi Baer und Michael Kloter wurden von den Aktionären mit Voten zwischen 70 und 73% abgelehnt.
Ebners Anteil auf 13 % ausgebaut
Mit seinen Stimmrechten alleine konnte Ebner dies allerdings nicht bewältigen – er hielt gemäss der zuletzt erfolgten Beteiligungsmeldung 10,04% und hat den Anteil nach eigenen Angaben seitdem auf rund 13% ausgebaut. Er habe im Vorfeld keine Gespräche mit anderen Anteilseignern geführt, betonte Ebner gegenüber AWP.
Die Tatsache, dass sich dennoch eine grosse Aktionärs-Mehrheit für seinen Antrag ausgesprochen habe, widerlege Aussagen aus dem Unternehmen, wonach er mit einer Minderheitsbeteiligung die Gesellschaft über den VR kontrollieren wolle, sagte er weiter. Der VR habe keine schlechte Arbeit geleistet, betonte Ebner. Ihm sei es aber darum gegangen, die geplante Verjüngung zu beschleunigen und mehr IT-Expertise in dem Gremium zu verankern.
Mehr IT-Kompetenz im VR
Dies sei mit der Wahl von Urs Fischer gelungen, so Ebner. Aufgrund der zunehmenden Konvergenz von IT und Telekommunikation gehe es darum, Entwicklungen für einige Jahre zu antizipieren. Zuvor hatte sich der scheidende VR-Präsident Charles Gebhard für Schneuwly ausgesprochen. Seine Person könne die Gesellschaft gut unterstützen, nicht zuletzt aufgrund der Erfahrung im Finanz- und Immobilienbereich.
Ebner könnte die Beteiligung an Mobilezone in Zukunft sogar noch erhöhen. Ein Ausbau von aktuell 13% der Aktien sei vor allem eine Frage des Börsenkurses, erklärte er. Prinzipiell wertet der Investor Mobilezone als attraktives Unternehmen, wobei er auf die solide Bilanz und die hohe Eigenkapitalquote verwies. Auch sei das Wachstumspotenzial im Geschäftskundensegment überdurchschnittlich im Vergleich zum klassischen Retailbereich.
Management gefasst
Das Management von Mobilezone sieht sich durch die Umwälzungen indes nicht beeinträchtigt. «Das operative Geschäft geht ganz normal weiter», sagte CEO Martin Lehmann gegenüber AWP. Die Gesellschaft müsse das Votum der Aktionäre als oberste Instanz akzeptieren. Auch sei die zusätzliche Erfahrung im VR durch die neuen Mitglieder als positiv zu werten. Überrascht zeigte sich Lehmann indes darüber, wie deutlich das Nein-Votum ausgefallen war.
Mit Ausnahme der VR-Besetzung stimmten die Anteilseigner für die weiteren Anträge, darunter die Ausschüttung einer Dividende von insgesamt 0,43 CHF je Aktie – bestehend aus 0,33 CHF je Aktie als reguläre Ausschüttung und 0,10 CHF je Aktie Jubliäumsdividende wegen des 10-jährigen Firmenbestehens. Vertreten waren gemäss Bekanntgabe während der Generalversammlung 66,82% der stimmberechtigten Aktien. An der Börse wird die Neuigkeit leicht positiv aufgenommen. Bis um 14.40 Uhr rücken die Valoren in einem kaum veränderten Gesamtmarkt um 0,7% auf 7,00 CHF vor. (awp/mc/pg/20)