Mobilfunkanbieter Orange will ins Festnetzgeschäft einsteigen

Orange werde so genannte konvergente Angebote mit Festnetz, Mobilfunk und Internet bringen, sagte der Schweizer Chef des France Telecom-Mobilfunkanbieters, Andreas Wetter, vor den Medien in Zürich. Diese nutzen die Vorteile von Fest- und Mobilfunknetz, je nach Standort des Benützers.


Handy – für zu Hause und unterwegs
So bietet France Telecom zum Beispiel ab September im Heimmarkt Frankreich ein Handy an, mit dem man zu Hause wie mit einem schnurlosen Telefon unbeschränkt zu einem Pauschaltarif telefonieren kann. Verlässt man das Gebäude, klinkt sich das Gerät ins Mobilfunknetz ein und funktioniert wie ein gewöhnliches Handy. In diese Richtung dürfte die Entwicklung auch in der Schweiz gehen. «Orange wird auch im Privatkundensegment die ganzen Services der France Telecom-Gruppe in der Schweiz anbieten», sagte Wetter, ohne konkrete Angaben machen zu wollen.


Kein eigenes Festnetz
Diese hingen auch davon ab, wie der Regulator die Liberalisierung der «letzten Meile» der Swisscom von der Telefonzentrale zum Hausanschluss umsetzen werde. Denn Orange werde kein eigenes Festnetz verlegen. Das sei viel zu teuer. Orange wolle sich auf die bestehende Infrastruktur aufschalten, sagte Wetter. Orange habe bereits Partnerschaften im Geschäftskundenbereich mit den Internetanbietern VTX, Colt oder Green und werde diese auf die Privatkunden ausdehnen.


Marken Equant und Etrali verschwinden
Die Expansion ins Festnetz ist die Folge des Entscheids von Mutterkonzern France Telecom, praktisch alle seine Marken unter dem Dach von Orange zu bündeln. Damit verschwinden die bisherigen Marken Equant (IP-Netze) und Etrali (Kommunikation für Finanzdienster), die sich auf Geschäftskunden ausgerichtet hatten, zugunsten von «Orange Business Services».


Keine Restrukturierungen geplant
Die Geschäftseinheiten blieben zwar weiterhin rechtlich unabhängig, aber die Teams sollen unter ein Dach kommen, sagte Wetter. Den Anfang macht Zürich, wo die 170 Equant-Angestellten ins nahegelegene Orange-Gebäude umziehen werden. In der Westschweiz sucht Orange bis 2009 einen neuen Hauptsitz, wenn der Mietvertrag in Lausanne ausläuft. Dann sollen die Orange-, Equant- und Etrali-Mitarbeiter von Lausanne und Genf irgendwo am Genfer See in ein Gebäude ziehen, wie Wetter sagte. Restrukturierungen seien durch die Zusammenlegung der Marken nicht geplant. Insgesamt werden für «Orange Business Services» über 400 Leute arbeiten. (awp/mc/pg)

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