Mobilfunktechnologie findet flächendeckende Akzeptanz

Satte 86% der Schweizerinnen und Schweizer über 16 Jahre besitzen eines oder mehrere Handys. Das Mobiltelefon habe sich im Vergleich mit anderen Technologien mit einer unheimlichen Rasanz durchgesetzt, sagte Claude Longchamp vom Forschungsinstitut gfs.bern am Montag vor den Medien in Bern. Sein Institut hat im Auftrag der grossen Mobilfunkanbieter eine Umfrage durchgeführt. Fazit: Die Mobilfunktechnologie wird heute in der Schweiz fast durchwegs genutzt – und auch akzeptiert. «Die Diskussion um die Gesundheit verliert an Wirksamkeit», sagte Longchamp. «Sie verliert aber vor allem an Glaubwürdigkeit.»

Gesundheitliche Risiken
Die Befragten gehen zwar immer noch mehrheitlich, aber doch weniger davon aus, dass die Mobilfunktechnologie gesundheitliche Risiken birgt: 55% gegenüber 66% im Jahr 2004. Auch die mobilfunkkritischste Gruppe ist gemäss der Studie mittlerweile von der Unverzichtbarkeit der Mobilfunktechnologie überzeugt.


Handys für Kinder
Handys für Kinder unter 16 Jahren gelten nur für 36% der Befragten als sinnvoll. Dem steht aber die Tatsache gegenüber, dass ein Kind in der Schweiz heutzutage mit dreizehneinhalb Jahren sein eigenes Handy bekommt und dadurch für die Eltern besser erreichbar ist.  Wie bei der Gesundheit überwiegt auch hier der erlebte Nutzen eines Kinderhandys über die breitgestreuten Ängste rund um Sucht, Verschuldung, Pornografie und Gewalt. Urs Bieri vom gfs.bern, der die Umfrage leitete, brachte es auf den Punkt: «Pornografie und Gewalt scheinen keine Gründe gegen ein Kinderhandy zu sein.»



SMS-Verwender hauptsächlich bei den unter 40-Jährigen
Soziodemografische Unterschiede in der Handynutzung gibt es nur wenige: Berufstätige nutzen das Handy überdurchschnittlich häufig für Telefonie und Büroapplikationen. Bei den unter 40-Jährigen finden sich überdurchschnittlich viele SMS-Verwender.


Wenig- oder Nichtnutzer
Bei der Gruppe der Wenig- oder Nichtnutzer finden sich weniger die bewusst handykritischen Kreise. Diese finden eher bei den über 65-Jährigen, Erwerbslosen oder Personen mit tiefem Einkommen. Die Umfrage wurde im Auftrag des Forums der Mobilkommunikation gemacht.


Forum Mobil
Das «Forum Mobil» wurde 2002 von den grossen Mobilfunkanbietern gegründet. Seine Geschäftsführerin Sonja Bietenhard zeigte sich an der Medienkonferenz von gfs.bern am Montag sehr zufrieden über die «gereifte Bevölkerung, die den Mobilfunk pragmatisch beurteilt».


Mobilfunkmonitor
Die Resultate des «Mobilfunkmonitors» basieren auf der Befragung von 1’213 Einwohnern (d 750, f 250, i 213) in allen Sprachregionen. Die Umfrage wurde zwischen dem 20. November und dem 9. Dezember letzten Jahres durchgeführt. (awp/mc/gh)

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