Mobiliar will wachsen – Genossenschafts-Struktur als Vorteil

Als Marktleader wollen wir unser Portefeuille verteidigen, sehen aber durchaus auch Chancen, Neukunden zu gewinnen», sagte Mobiliar-CEO Urs Berger in einem Interview mit der ‹Handelszeitung› (Ausgabe, 21.02.).


Marktanteilsverschiebungen
Marktanteilsverschiebungen könnte es im Zuge der neuen Elementarschadenversicherung geben. Versicherte können nämlich ihren bestehenden Vertrag vorzeitig aufkünden. Die internationalen Versicherer – wie Allianz oder Axa – seien aggressiv, so Berger: «Das spüren wir, und davor haben wir Respekt.» Die grossen Player müssten als Aktiengesellschaften aber ‹gierig› sein, damit sie die an der Börse geforderte Performance erreichen. Als Genossenschaft könne die Mobiliar dagegen langfristiger denken.


Verdrängungskampf am Schweizer Markt
Der Wettbewerb mache es derzeit schwierig, gegenüber den Kunden Prämienpreis durchzusetzen, so Berger zum Verdrängungskampf am Schweizer Markt. «Wir beobachten, dass neue Konkurrenten in einträgliche Sparten einsteigen und dort bis zu 30% tiefere Prämien anbieten.» So würden die Prämien im Nichtleben-Geschäft ‹ganz klar› sinken. «In den nächsten drei Jahren kommen wir daher in eine Phase, in der wir investieren müssen, um zu wachsen. Unsere Marke wird sich damit verringern», sagte Berger. Investieren will Berger in der Sachversicherung im Geschäft mit Privatkunden, KMU und im Motorfahrzeuggeschäft sowie in der Risiko-Lebensversicherung.


Wachstumstempo des ersten Halbjahres gehalten
Die Mobiliar habe bis Ende Jahr das Wachstumstempo des ersten Halbjahres (H1-Prämienvolumen im Nicht-Lebengeschäft +3,3%) halten können. «2006 war ein fantastisches Jahr», so Berger. Im Nicht-Lebengeschäft erwartet er ein Wachstum von rund 3,6%; im Lebengeschäft von etwa 2,8%. Die Nicht-Leben-Combined-Ratio dürfte deutlich unter 100% liegen. (awp/mc/gh)

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