Moderateres Wachstum der Weltwirtschaft erwartet

Im Jahr 2006 war die Weltwirtschaft noch um 5,4 % gewachsen. Bei den Industriestaaten fällt die Abkühlung in den USA besonders deutlich aus. Das Wirtschaftswachstum dürfte sich dort laut IWF im kommenden Jahr auf 2,2 Prozent abkühlen. Im Vorjahr hatte es noch bei 3,3 Prozent gelegen. Im Jahresverlauf sollte die amerikanische Konjunktur jedoch wieder an Fahrt gewinnen, da die negativen Auswirkungen durch die Abschwächung am US-Häusermarkt nachlassen sollten.


Für die Schweiz prognostiziert der IWF ein Wachstum von 2,0% in diesem und 1,8% im nächsten Jahr. Damit legt die Schweiz ein weniger dynamisches Wachstum an den Tag als die EU-Länder zusammen. In der Euro-Zone werde das Plus mit jeweils 2,3% in diesem und dem nächsten Jahr um 0,3 Prozentpunkte unter dem des vergangenen Jahres liegen, teilte der IWF mit.


Wachstumsabkühlung in der Eurozone
Eine leichte Wachstumsabkühlung erwartet der IWF auch in der Eurozone. Das Wirtschaftswachstum werde sich hier von 2,6 Prozent im Vorjahr auf 2,3 Prozent abschwächen. Belastet werde das Wachstum hier durch die Auswirkungen der Leitzinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) sowie durch fortgesetzte Haushaltskonsolidierung in verschiedenen Ländern. In Deutschland werde sich das Wachstum demnach von 2,7 Prozent in 2006 auf 1,8 Prozent verringern. Damit hat der Fonds seine bisherige Prognose von 1,3 Prozent heraufgesetzt.


In den Schwellenländern sollte sich laut IWF das robuste Wachstum der vergangenen Jahre mit etwas vermindertem Tempo weiter fortsetzen. Die Schwellenländer dürften von den anhaltend hohen Rohstoffpreisen profitieren. So sollte das chinesische Wachstum im Jahr 2007 mit 10,0 Prozent nur leicht unter seinem Wert des Jahres 2006 von 10,7 Prozent liegen.


Gesunkene Abwärtsrisiken
Die Abwärtsrisiken für das Weltwirtschaftswachstum haben laut IWF seit der Veröffentlichung des Septemberberichts abgenommen. Der Fonds erwähnt hier insbesondere die Möglichkeit einer stärker als erwartet ausfallenden Abschwächung am US-Immobilienmarkt. Zudem könnte es auch zu einer Abkehr von risikoreicheren Anlageformen kommen, falls die Volatilität an den Finanzmärkten zunehme. Infaltionsrisiken könnten sich materialisieren falls es zu einem erneuten Anstieg der Ölpreise komme. Eine ungeordnete Anpassung der weltweiten Ungleichgewichte ist laut IWF aber eher unwahrscheinlich.


Verschiedene Herausforderungen für Notenbanken
Die Notenbanken haben laut IWF ganz unterschiedliche Herausforderungen zu bewältigen. In der Eurozone sei eine Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Sommer bis auf 4,00 Prozent angemessen. Das Wirtschaftswachstum sollte sich in der Nähe oder oberhalb des Potenzialswachstums bewegen und Inflationsrisiken bestünden fort. Derzeit liegt der Leitzins in der Eurozone bei 3,75 Prozent. In den USA sei derzeit ein zunächst unveränderter Leitzins von 5,25 Prozent angemessen. Die US-Notenbank sollte weitere Daten abwarten, um die Risiken für Inflation und Wachstum zu bewerten. In Japan sollte die Stützung der Konjunktur durch die Geldpolitik nur schrittweise zurückgeführt werden. Die japanische Notenbank sollte eine Bestätigung des Aufschwungs durch die Konjunkturdaten abwarten. (awp/mc/pg)

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