Es begann in der Rue de l’Ancienne Comédie in Paris. Bruce Chatwin kaufte in einer kleinen Papeterie der französischen Metropole jeweils «seine Moleskine» bevor er auf seine Reisen ging. Das Moleskine kaufen ist für ihn ein vorbereitendes Ritual geworden, Vorbereitung auf die kreative Arbeitshaltung.
Als erstes den Finderlohn festgelegt Weil Chatwin seine Notizen sehr wichtig waren, hat er als Erstes seine Adressen oder die Adressen, die er auf seinen Reisen haben wird in Moleskin geschrieben. Für den Finder hat er immer einen Finderlohn im Buch vermerkt, wobei er dabei gar nicht geizte.
‹Le vrai moleskine n’est plus› 1986 kam dann die Hiobsbotschaft. Die Manufaktur von Tours in Frankreich habe ihre Tore geschlossen.
‹I never travel without my notebook. One should always have something sensational to read in the train.› Oscar Wilde
Fetisch der Kreativität Heute werden die Moleskins industriell produziert. In Buchläden sind die Fetische zu finden und die Zahl der Liebhaber des Notizbuches mit den runden Ecken wird immer grösser. In einer Welt, wo es für wenig mehr Platz hat ist der immense Raum eines Buches mit jungfräulichen Seiten ein begehrtes Objekt geworden.
Ganz besonders schön sind die Leporellobücher, die sich unter dem Namen Japanese Album verkaufen. Sie bieten viel Platz für Fotos und Collagen, aber auch für Zeichnungen oder Notizen der speziellen Art.
Moleskine revival Die Moleskine sind auf einem erneuten Siegeszug bei den Intellektuellen. Die fadengebundenen Bücher mit dem moleskine-typischen schwarzen Pappeinband und Gummibandverschluss erobern sich die Welt der flüchtigen Gedanken und Bilder.
Wer sich ein Moleskine ergattern will, der kann dies in jedem Buchladen oder auch online tun. Die Preise liegen um die 20 Franken, je nach Ausführung und Grösse. Es gibt sie als Kalender, Agenden, Adressbücher oder blanko, liniert, kariert mit bis zu knapp 200 Seiten.