Mona Al-Marri, CEO Brand Dubai
von Gérard Al-Fil
Frau Al-Marri, Sie haben vor eine halben Jahr die Initiative «Brand Dubai» ins Leben gerufen. Welche Ziele verfolgen Sie damit, wo sich Dubai schon lange als eine Marke etabliert hat?
Brand Dubai war nicht meine persönliche Idee. Sie ging vielmehr auf die Initiative von Seiner Hoheit Scheikh Mohammed Bin Rashid Al-Maktoum aus (10. und heutiger Regent des Emirats Dubai, d. Red.) Brand Dubai soll die Regierung in allen Belangen der weltweiten Vermarktung des Emirats Dubai zu unterstützen.
Welches Bild von Dubai wollen Sie nach aussen vermitteln und welche Instrumente setzen Sie ein?
Wir wollen der Welt die Geschäftsmetropople Dubai aus verschiedenen Blickwinkeln vorstellen. Dazu haben wir das Dubai Forum gestartet. Das erste Dubai Forum unter dem Titel «Architektur für nachhaltige Gesellschaften» fand am kürzlich am 5. Januar statt, also einen Tag nach der Erföffnung des Burj Khalifa, des mit 828 Metern höchsten Gebäudes der Welt. Dabei wurde der Einfluss der arabischen Welt auf die moderne Architektur diskutiert. Dort nahmen 47 Architekten, Künstler und Entscheidungsträger teil. Die arabisch-islamische Welt hatte schon immer einen Einfluss auf die Bauweise und das Design von Häusern und urbane Infrastruktur. Dies wollten wir mit dem ersten Dubai Forum vermitteln.
Planen Sie ein regelmässiges Forum?
Ja, wir hoffen The Dubai Forum alle vier Monate mit einem anderen Thema veranstalten zu können. Das Leitmotiv wird aber «nachhaltige Entwicklung» bleiben. Es geht aber nicht nur um das Emirat Dubai, sondern um den Mittleren Osten insgesamt. Die erste Konferenz wurde von The Cooper Union in New York organisiert. Für die weiteren Foren wird jeweils ein neues Partnerunternehmen eingeladen.
Die Aussendarstellung Dubai hat zuletzt aufgrund der angespannten Finanzen bei der staatlichen Holding Dubai World gelitten. Welche Botschaft möchten Sie dahingehend an die globalen Medien richten?
Ich habe keine Botschaft an die Medien. Journalisten sollten aber höhere ethische Standards ansetzen, wenn sie über Dubai berichten. Das gilt auch für Berichte aus anderen Ländern wie Palästina, Irak oder Afghanistan. Dubai hat sich als eine Oase der Stabilität im sonst so unruhigen und konfliktreichen Nahen Osten bewährt. Wir hoffen, dass Dubai als Schmelztiegel mit 1,8 Millionen Menschen aus 150 Nationen als Modell dienen kann. Dubai verköpert für viele Menschen in der Region Hoffnung.
Wie definieren Sie generell als Emiraterin Ihren Nationalstolz?
Was mich stolz auf mein Land macht?
Ja, wir fragen dies, weil man in Europa über den Stolz der Ägypter auf die Pyramiden weiss, oder Syriens auf seine 3000-jährige Kultur. Über die Golf-Emirate weiss man in Europa dahingehend noch nicht so viel.
Wir sind stolz auf die Staatsführung, die das Land mit ihren Visionen voranbringt, weil sie ihre Ideen auch umsetzt. Das gilt auch für die Menschen aus dem Ausland. Auch sie wählen Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate als ihre Heimat, weil sie von der Stabilität und den Plänen der Regierung überzeugt sind.
Frau Al-Marri, vielen Dank für das Gespräch.
Zur Person:
Mona Al-Marri gilt in Dubai als eine der einflussreichsten Entscheiderinnen. Die Emiraterin ist Vorsitzende des Dubai Press Clubs, CEO der Public Relations-Agentur JiWin, Vizepräsidentin des Dubai Ladies Clubs und Board Member der Young Arab Leaders. Nach ihrem Abschlues am Higher College of Technology im Jahre 1996 war sie am Aufbau des Dubai Shopping Festivals beteiligt, das seitdem jährlich stattfindet. Mona Al-Marri rief nach ihrer Ernennung zur Direktorin des 2000 gegründeten Dubai Press Clibs zwei überregionale Medien-Gipfel ins Leben: den Arab Journalism Award und den Arab Media Summit. Im Juli 2009 wurde Mona Al ?Marri von Dubais Herrscher Scheich Mohammed Bin Raschid Al-Maktoum mit der Gründung von Brand Dubai beauftragt. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet.