Morgan Stanley droht ebenfalls Klage wegen Betrugs

Händler haben ausgesagt, dass die Bank ihren Kunden dieses Papiere (CDOs, Collateralized Debt Obligations) verkauft habe und gleichzeitig darauf setzte, dass deren Wert fallen werde. James Gorman, Konzernchef von Morgan Stanley, erklärte am Rande einer Pressekonferenz in Tokio, dass die Vorwürfe «keinerlei Substanz» hätten und die Bank bisher von den Behörden nicht kontaktiert worden sei. «Wir haben keine Informationen über eine Untersuchung der Justizbehörden.» Morgan Stanley hat die CDOs Mitte 2006 kreiert und jeweils Papiere im Wert von rund 200 Millionen Dollar ausgegeben, sie aber nicht selbst vermarktet – dies haben Citigroup und UBS übernommen.


Untersuchung noch in früher Phase
Die Untersuchung ist laut dem Bericht in einer frühen Phase. Um eine Strafklage erheben zu können, müssen die Behörden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beweisen können, dass ein Unternehmen oder seine Angestellten Investoren getäuscht haben. Im Fall von Goldman Sachs läuft eine Zivilklage, wo die juristischen Hürden weniger hoch sind. Goldman hatte sich ebenfalls zuerst gegen die Vorwürfe gewehrt, ist nun aber in Verhandlungen um einen Vergleich mit den Justizbehörden. Die Ermittlungen sind Teil einer grösseren Untersuchung von Wall Street Aktivitäten, welche die US-Börsenaufsicht SEC bereits 2009 gestartet hat. Sie setzen die Bankenindustrie zusätzlich unter Druck, während das Parlament über stärkere Regulierungen und Finanzmarktreformen berät. (awp/mc/ps/23) 

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