Neben Abschreibungen in Folge der Krise waren es vor allem Gebühren für staatliche Hilfsgelder, die auf dem Ergebnis lasteten. Beides reduzierte sich im Laufe des Jahres. Im Juni hatte Morgen Stanley die erhaltenen zehn Milliarden Dollar aus dem Banken-Rettungsprogramm an den Staat zurückgezahlt.
Geschäft belebt sich
Auch das Tagesgeschäft erholte sich: Morgan Stanley profitierte im dritten Quartal vom florierende Handel mit Wertpapieren. Auch das lange brach liegende Geschäft mit Übernahmen, Fusionen und Börsengängen zog wieder an. Morgan Stanley sei hier die Nummer eins weltweit, brüstete sich Bankchef Mack. Die Börsianer zeigten sich überzeugt: Die Aktie zog um knapp 4 Prozent an.
Morgan Stanley gehört neben Branchenprimus Goldman Sachs zu den letzten beiden grossen unabhängigen ehemaligen Investmentbanken der Wall Street, die mittlerweile den strengeren Regeln für Geschäftsbanken unterliegen. Konkurrent Lehman Brothers ging pleite, die Wettbewerber Bear Stearns und Merill Lynch retteten sich unter die Fittiche grösserer Institute.
Neu aufgestellt
Morgan Stanley hat weit schwerer mit den Folgen der Krise zu kämpfen als der schon wieder hohe Milliardengewinne einfahrende Rivale Goldman Sachs. Die Bank hat sich deshalb neu aufgestellt: Sie übernahm von der gestrauchelten US-Grossbank Citigroup die Mehrheit an deren Handelsgeschäft (Smith Barney), trennte sich vom eigenen US-Fondsgeschäft und holte den japanischen Rivalen Mitsubishi UFJ an Bord. «Wir sind gut positioniert», sagte Bankchef Mack, der Ende Jahr seinen Sessel räumen wird. (awp/mc/pg/25)