Das US-Unternehmen litt unter harten Preiskämpfen mit Branchenführer Nokia und anderen Konkurrenten. Das Geschäft der Mobilgeräte-Sparte sei «nicht akzeptabel», sagte Konzernchef Ed Zander in Schaumburg (US-Bundesstaat Illinois). Dagegen stieg der Umsatz im Unternehmensgeschäft, in der Netzwerksparte sowie in der Unterhaltungselektronik kräftig. Motorola durchforstet momentan seine Produktpalette und versucht mit Entlassungen und Sparmassnahmen das Rad herumzuwerfen.
181 Mio. Dollar Quartalsverlust
Der Telekommunikationshersteller wies für die ersten drei Monate einen Verlust von 181 Millionen Dollar (133 Mio Euro) oder acht Cent je Aktie aus gegenüber einem Gewinn von 686 Millionen Dollar oder 28 Cent je Aktie im ersten Quartal des Vorjahres. Es gab Sonderbelastungen von elf Cent je Aktie. Bereinigt um die Sonderausgaben erwirtschaftete Motorola aber einen kleinen Gewinn in Höhe von 2 Cent je Aktie, was den Schätzungen der Analysten entsprach.
Handy-Sparte mit Umsatzrückgang von 15 %
Der Umsatz fiel um zwei Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar, wobei es in der Handy-Sparte einen massiven Umsatzrückgang von 15 Prozent auf nur noch 5,4 Milliarden Dollar gab. Motorola lieferte im ersten Quartal 45,4 Millionen Handys aus. Bei der Handy-Sparte fiel ein operativer Verlust von 260 Millionen Dollar an gegenüber einem Gewinn von 702 Millionen Dollar im ersten Quartal 2006. Motorola führte den niedrigeren Umsatz und die Verluste auf den geschrumpften Absatz, vor allem in den Schwellenländern und Europa zurück. Der globale Handy-Marktanteil habe in der Berichtszeit bei 17,5 Prozent gelegen.
Motorola erwartet für das zweite Quartal einen gegenüber den vorangegangen drei Monaten stagnierenden Umsatz und unter Ausklammerung von Sonderfaktoren einen Gewinn von zwei bis drei Cent je Aktie. Das Unternehmen geht für das zweite Halbjahr von einer graduellen Besserung beim Umsatz und den Margen aus und will für das Gesamtjahr einen Gewinn in ungenannter Höhe ausweisen.
Aktienrückkauf beschleunigt
Motorola beschleunigt auch den Rückkauf eigener Aktien im Gesamtwert von zwei Milliarden Dollar. In weniger als zwei Jahren habe man bereits 7,5 Milliarden Dollar für den Aktienrückkauf aufgewendet. Die Gesellschaft befindet sich auch unter starkem Druck des Grossaktionärs und Investors Carl Icahn, rasch einen geschäftlichen Umschwung zu erzielen und mehr für die Aktionäre zu tun. (awp/mc/pg)