MTU-Verkauf: Alle drei Bieter noch im Rennen
Zuvor war spekuliert worden, dass der Münchner Maschinen- und Lastwagenbauer MAN aus dem Bieterwettbewerb ausgeschieden sei. Auch MAN sieht sich noch nicht unterlegen. «Wir haben keinerlei Signale, dass schon entschieden worden ist», sagte ein MAN-Sprecher der dpa. Daher gehe man davon aus, dass MAN weiter im Rennen ist. In Medienberichten hatte es zuvor geheissen, DaimlerChrysler werde sich für das Gebot des US-Investors KKR oder die Offerte der Beteiligungsgesellschaft EQT entscheiden. Ein DaimlerChrysler-Sprecher gab dazu am Montag keinen Kommentar ab.
Entscheidung erst in einigen Tagen
In den Konzernkreisen hiess es weiter, mit einer Entscheidung für einen Käufer sei erst in einigen Tagen zu rechnen. Nicht ausgeschlossen wird, dass auf der Aufsichtsratssitzung vom 14. Dezember über den Käufer entschieden wird.
Betriebsversammlung
Die Belegschaft von MTU wurde auf einer Betriebsversammlung in der MTU-Zentrale in Friedrichshafen am Bodensee vom Betriebsrat über den Stand der Dinge informiert. Dabei wurde erneut deutlich g emacht, dass MAN der Wunschkandidat der Arbeitnehmer sei. Denn allein die Münchner gäben die Gewähr für ein längerfristiges Engagement.
Erlös von über einer Milliarde Euro erwartet
Der Stuttgarter Autokonzern rechnet mit einem Erlös von über einer Milliarde Euro für MTU. Er trennt sich von dem profitablen weltweit tätigen Dieselmotorenbauer, weil er Geld für die Sanierung von smart und den Abbau von 8.500 Stellen benötigt. Offiziell wird argumentiert, dass der Dieselmotorenbauer nicht zum Kerngeschäft des Konzerns gehöre. MTU wird in diesem Jahr 1,58 Milliarden Euro umsetzen, vor allem mit Motoren für Schiffe, Eisenbahnen und Militärfahrzeuge. Beschäftigt werden 6.700 Mitarbeiter, davon rund 5.000 am Bodensee. (awp/mc/gh)