Der gesamtwirtschaftliche Schaden lag bei rund 200 Milliarden US-Dollar (140 Mrd Euro). Damit setze sich der Trend zu immer häufigeren Wetterextremen und dadurch bedingten Naturkatastrophen fort, hiess es. Auch die Schadenshöhe steige ständig, da oft dicht besiedelte Regionen wie beispielsweise Küsten von Katastrophen betroffen seien.
Versicherte Schäden von 45 Milliarden Dollar
Die versicherten Schäden erhöhten sich 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent auf 45 Milliarden Dollar. Damit sei 2008 eines der schlimmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen Anfang des vergangenen Jahrhunderts, sagte ein Sprecher der Münchener Rück. Bei der Schadenshöhe rangiere es an dritter Stelle nach 1995 mit dem Erdbeben im japanischen Kobe und 2005 mit seinen zahlreichen Wirbelstürmen. Auch gemessen an den Opferzahlen gehörte das zu Ende gehende Jahr zu den schlimmsten seit Jahrzehnten. Noch verheerender war die Bilanz beispielsweise 2004 nach dem Tsunami in Südostasien mit allein geschätzten 220 000 Opfern.
50’000 Menschen gelten als vermisst
Zu den schlimmsten Ereignissen im vergangenen Jahr gehörten unter anderem der Zyklon Nargis in Myanmar im Mai, der offiziell 85.000 Menschenleben forderte. Mehr als 50.000 Menschen gelten allerdings nach wie vor als vermisst. Im gleichen Monat erschütterte auch ein Erdbeben die chinesische Provinz Sichuan. Rund 70.000 Menschen starben, fast fünf Millionen wurden obdachlos. Den grössten versicherten Schaden mit rund 30 Milliarden Dollar richtete laut Münchener Rück der Hurrican «Ike» im September an.
Rückversicherer
Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG ist eine Versicherung für Versicherungen. Sie ist von nahezu allen grossen Schadenereignissen betroffen. Das Unternehmen arbeitet mit Versicherungen in über 150 Ländern zusammen und beschäftigt Spezialisten aus zahlreichen Disziplinen, darunter Raumfahrttechniker, Kapitäne oder Naturwissenschaftler. Sie beraten und errechnen, welche Risiken die Münchener Rück oder Erstversicherer eingehen können und wo neue Gefahren entstehen, etwa durch den Treibhauseffekt beim Klima. (awp/mc/ps/15)