Münchener Rück erhöht Schadenschätzung für Hurrikan ‹Katrina›

Die mögliche Belastung für die Gruppe betrage brutto rund 1,1 Mrd Euro, teilte die Gesellschaft am Mittwoch in München mit. Nach Retrozession und Steuern wären dies rund 500 Mio Euro. Retrozession bedeutet die Weitergabe eines Teils des Risikos an andere Rückversicherer gegen Prämien. Sie dient der wirtschaftlichen und geografischen Risikostreuung. Bisher hatte die Münchener Rück wegen «Katrina» mit einer Brutto-Belastung von 400 Mio Euro vor Steuern gerechnet.


Schäden bei 30 Milliarden USD

Den versicherten Marktschaden nach «Katrina» sieht die Münchener Rück nun bei 30 Mrd USD. Es gebe aber «erhebliche Unsicherheiten» hinsichtlich der Belastungen für die Versicherungswirtschaft, unter anderem wegen «sehr komplexer Fragen». Diese beträfen vor allem den Umfang, in dem für die eingetretenen Schäden Versicherungsschutz bestehe. «Deshalb ist nicht auszuschliessen, dass der versicherte Marktschaden auch 30 Mrd USD übersteigen könnte», betonte der Rückversicherer. Die Münchener Rück gab ausserdem erste Schätzungen für den jüngsten Hurrikan «Rita». Bei einem angenommenen Marktschaden von 5 bis 10 Mrd USD könnte die Münchener-Rück-Gruppe einen Bruttoschaden von rund 230 Mio Euro verzeichnen. Nach Retrozession und Steuern läge die Belastung bei rund 150 Mio Euro.

Jahresziel beibehalten

Ungeachtet der deutlich erhöhten Schadenschätzung infolge «Katrina» bestätigte die Münchener Rück ihr Jahresziel, verknüpfte dies aber nun mit Bedingungen. «Dies setzt voraus, dass die Übernahme der HypoVereinsbank (HVB) durch UniCredit 2005 vollzogen wird», sagte Konzernchef Nikolaus von Bomhard. Die Münchener Rück ist nach früheren Angaben mit 18,3 Prozent grösste Aktionärin der HVB. «Die bisherigen Naturereignisse kosten deutlich mehr als für die ersten neun Monate zu erwarten war. Dennoch sind wir weiterhin optimistisch, dass wir unser Ergebnisziel von 12 Prozent Rendite auf das Eigenkapital erreichen.» Wie immer gelte der Vorbehalt, dass in den verbleibenden drei Monaten des Geschäftsjahres aussergewöhnliche Entwicklungen bei Grossschäden und auf dem Kapitalmarkt ausblieben. (awp/mc/as)
Exit mobile version