«Die Münchener Rück bräuchte dank ihrer Diversifizierung sechs Milliarden Euro weniger an Risikokapital», sagte Finanzvorstand Jörg Schneider dem Wirtschaftsmagazin «Capital». Dies gehe aus internen Berechnungen hervor. Die EU-Kommission legt unter dem Stichwort «Solvency II» neue Eigenkapitalregeln für Versicherer fest. Der Rückversicherer ist dank seiner Tochter Ergo, die das Erstversicherungsgeschäft betreibt, breiter aufgestellt als andere Rückversicherer. 400 Millionen Euro wären laut Schneider alleine deshalb verfügbar, weil Gewinn-Dellen der volatilen Rückversicherung durch die stabilere Erstversicherung aufgefangen werden könnten.
Übernahmegefährdet oder nicht?
Rating-Expertin Karin Clemens von Standard & Poor’s (S&P) sagte der Zeitschrift, die Diversifizierung werde im Jahr 2008 beim Rating stärker in die Bewertung der Unternehmen einbezogen. Während einige Analysten die Münchener Rück als übernahmegefährdet einstufen, bewertet Schneider die Beteiligung von Hedge-Fonds an seinem Unternehmen positiv. «Das erhöht die Liquidität der Aktie», sagte er. Der Anteil von Hege-Fonds an der Münchener Rück wird auf zehn bis 15 Prozent geschätzt. (awp/mc/pg)