Münchener Rück: Hurrikans lassen operativen Rückversicherungs-Gewinn absacken

Die Bruttobeiträge schrumpften um 0,7 Prozent auf 5,51 Milliarden Euro. Der Überschuss sei dagegen dank Gewinnen aus Anteilsverkäufen, geringer Abschreibungen und niedriger Veräusserungsverluste um 17 Prozent auf 344 Millionen Euro gestiegen.


Verschlechterte Combined Ratio
Die Combined Ratio verschlechterte sich im Jahresvergleich unerwartet deutlich von 105,8 auf 124,6 Prozent. 32,9 Prozentpunkte davon machten Naturkatastrophen aus. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten 120,3 Prozent prognostiziert. Je weiter diese kombinierte Schaden-Kosten-Quote über 100 Prozent liegt, desto höhere versicherungstechnische Verluste verbucht ein Rückversicherer. «Wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres stand das Rückversicherungsgeschäft der Münchener-Rück-Gruppe im dritten Quartal 2005 ganz im Zeichen schwerer Naturkatastrophen», hiess es im Münchener-Rück-Bericht.


Wirbelstürme belasteten
Alle atlantischen Wirbelstürme zusammen belasteten die Münchener-Rück-Gruppe im dritten Quartal mit 1,5 Milliarden Euro vor und 1,1 Milliarden Euro nach Retrozessionen. Retrozession bedeutet die Weitergabe eines Teils des Risikos an andere Rückversicherer gegen Prämien. Nach Steuern drückten die Hurrikans das Konzernergebnis um rund 750 Millionen Euro. «Ungewöhnlich früh, bereits Mitte Juli, begann mit den Hurrikanen Dennis und Emily im Atlantik eine bisher nicht gekannte Serie von Grossschäden aus tropischen Wirbelstürmen», teilte die Münchener Rück mit. «Sie verursachten Schäden für die Münchener-Rück-Gruppe von insgesamt rund 30 Millionen Euro.» Hurrikan «Katrina» belastete den Rückversicherer netto vor Steuern mit knapp über 800 Millionen Euro (brutto 1,2 Mrd Euro). Für «Rita» kalkulieren die Münchner nach aktuellen Schätzungen 260 Millionen Euro vor Steuern.


Schäden von Überschwemmungen in Europa
Zudem verbuchte der Rückversicherer im abgelaufenen Quartal Schäden aus Überschwemmungen in Europa (Deutschland, Österreich, Schweiz) und Asien. Für die Schweiz sei dies der grösste Naturkatastrophen-Schaden ihrer Versicherungsgeschichte gewesen. Die Überschwemmungen dürften das Ergebnis der Gruppe vor Steuern mit 115 Millionen Euro belasten, hiess es. In der indischen Metropole Mumbai lösten die heftigsten Monsunregen seit nahezu 100 Jahren verheerende Überschwemmungen aus, die hunderte Menschenleben forderten und hohe Sachschäden verursachten. Diese Naturkatastrophe werde die Münchener-Rück-Gruppe voraussichtlich rund 30 Millionen Euro kosten. (awp/mc/gh)

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