Münchener Rück steigert Quartalsgewinn unerwartet deutlich auf 688 Mio Euro

Auch bei der Combined Ratio, einer wichtigen versicherungstechnischen Grösse, übertraf die Münchener Rück die Erwartungen trotz Belastungen aus dem Wintersturm «Erwin» in Nordeuropa (70 Mio Euro Schäden für die Gesellschaft) und dem Brand eines Madrider Hochhauses (35 Mio Euro). Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote blieb nach Unternehmensangaben unter der Zielmarke von 97 Prozent und verschlechterte sich im Jahresvergleich von 96,3 auf 96,5 Prozent. Branchenexperten hatten durchschnittlich 97 Prozent prognostiziert. Liegt die Combined Ratio unter 100 Prozent, so erzielt ein Versicherer operativ Gewinne.


«strikt ertragsorientierte Zeichnungspolitik»
Das operative Ergebnis (vor Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte) legte um 17,7 Prozent auf 1,132 Milliarden Euro zu. Die Beitragseinnahmen schrumpften wie von Analysten erwartet. Die gebuchten Bruttobeiträge sanken im Auftaktquartal 2005 um 1,9 Prozent 10,16 Milliarden Euro. Die verdienten Beiträge (Nettoprämien) nahmen um 2,6 Prozent auf 8,82 Milliarden Euro ab. Die Münchener Rück hat sich seit einiger Zeit nach eigenen Angaben eine «strikt ertragsorientierte Zeichnungspolitik» verordnet. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen schnellte überraschend stark um 32,5 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro. Analysten hatten lediglich ein Plus auf 1,97 Milliarden Euro erwartet.


Ergebnisprognose noch zu früh
Für das Gesamtjahr bestätigte die Münchener Rück ihr Ziel, eine Rendite von 12 Prozent nach Steuern auf das durchschnittliche Eigenkapital zu erzielen. «Für eine Ergebnisprognose ist es am Ende eines ersten Quartals zu früh», hiess es in der Mitteilung. Bisher hatte der Branchenprimus gesagt, 2005 einen Rekord-Gewinn von 2,4 Milliarden Euro anzupeilen, was etwa dem Ziel einer Eigenkapitalverzinsung von 12 Prozent entspreche.


Leichten Anstieg beim Konzernumsatzauf 37,6 Milliarden Euro
Beim Konzernumsatz sieht der Rückversicherer im laufenden Jahr einen leichten Anstieg auf 37,6 Milliarden Euro. Dabei dürfte das Beitragsaufkommen in der Rückversicherung schrumpfen, in der Erstversicherung dagegen steigen. Für ihr Rückversicherungsgeschäft rechnet die Münchener Rück mit einem Rückgang der Beitragseinnahmen um etwa 4 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro. In der Erstversicherung sollen die Beiträge um knapp 3 Prozent auf 18,0 Milliarden Euro zulegen.


Neuabschlüsse in Südkorea und Japan
«Nach der erfolgreichen Vertragserneuerungsrunde in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung zum Jahreswechsel folgten die Neuabschlüsse in Südkorea und Japan zum 1. April, traditionell zeitversetzt; bei insgesamt verbesserter Ertraghaltigkeit des Portefeuilles erreichte die Münchener Rück hier spürbares Wachstum», hiess es weiter.(awp/mc/th)

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