Der Preis beinhalte die Übernahme von ausstehenden Wertpapieren der HSB-Gruppe. Die Aktie der Münchener Rück legte am Montag in den ersten Handelsminuten in einem schwachen Markt um knapp ein Prozent zu.
Übernahme bis März 2009 abgeschlossen
Die Übernahme soll bis Ende März 2009 abgeschlossen sein und bereits im ersten Jahr den Gewinn je Aktie der Münchener Rück steigern – auch ohne Synergieeffekte. Insgesamt rechnet die Münchener Rück bei diesem Kauf mit wenig Einspareffekten. Diese gebe es allenfalls bei einigen Verwaltungsfunktionen. Der Kaufpreis liege beim 1,25-fachen des Buchwerts der HSB. Nach Angaben des deutschen Erstversicherers Rück wird der Kauf aus eigenen Mitteln finanziert und hat keine Auswirkungen auf das Aktienrückkaufprogramm und die für 2008 geplante Dividende von 5,50 Euro je Aktie.
Mit Staats-Milliarden vor Pleite bewahrt
AIG hatte HSB im Jahr 2000 für rund 1,2 Milliarden Dollar gekauft. Der einst weltweit grösste Versicherer musste im Herbst mit Milliarden-Krediten vom Staat vor der Pleite bewahrt werden und muss sich deshalb von einem Grossteil des Geschäfts trennen. Der Verkauf von HSB ist der erste grössere Verkauf in diesem Zusammenhang. Die AIG zerbrach vor allem an ihren gewagten Spekulationen mit Kreditprodukten, während das Versicherungsgeschäft nach Einschätzung von Experten grösstenteils gut lief. Die Münchener Rück hatte zuletzt immer wieder Interesse an AIG-Sparten gezeigt.
HSB mit Reingewinn von 158 Millionen Dollar
Die HSB Group ist die Muttergesellschaft der Hartford Steam Boiler Inspection and Insurance Company (HSB), einem weltweit führenden Anbieter von Spezialversicherungen und Inspektionen für Gewerbeunternehmen, Industrie und Institutionen. HSB erzielte 2007 einen Gewinn nach Steuern von 158 Millionen Dollar. Ihre Schaden-Kosten-Quote lag seit 2003 im Durchschnitt bei 73,8 Prozent. Die Brutto-Prämien der HSB-Gruppe betrugen im vergangenen Jahr 904 Millionen Dollar. (awp/mc/ps/10)