Munich Re erhöht Gewinnprognose für 2010

Bislang hatte die Munich Re lediglich mit mehr als zwei Milliarden Euro gerechnet. Wegen des weiterhin niedrigen Zinsniveaus dämpfte Schneider jedoch die Erwartungen für das kommende Jahr: 2011 sei mit einem leichten Gewinnrückgang zu rechnen.


Aktie leicht unter Druck
Die Aktie des Dax-Unternehmens sank im frühen Handel leicht. Zuletzt lag sie mit 0,30 Prozent auf 114,90 Euro im Minus, während der Dax leicht ins Plus drehte. Nach Einschätzung der SEB-Experten überzeugte die Munich Re im dritten Quartal. Die Analysten lobten zudem den angehobenen Gewinnausblick für 2010, verwiesen aber auch auf die reduzierten Erwartungen für 2011. Das Kursziel der SEB liegt weiter bei 125,00 Euro.


Altes Gewinnziel bereits benahe erreicht
Im dritten Quartal verdiente die Munich Re mit Kapitalanlagen 2,2 Milliarden Euro und damit überraschend fast so viel wie ein Jahr zuvor. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen daher einen Überschuss von 764 Millionen Euro, fast 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und deutlich mehr als von Experten erwartet. Sein altes Gewinnziel von gut zwei Milliarden Euro hat der Vorstand nach den ersten drei Quartalen damit nahezu erreicht. Von Januar bis September verdiente die Munich Re bereits knapp zwei Milliarden Euro.


Konzernweiter EBIT um 5 Prozent rückläufig
Im dritten Quartal drückte das Erdbeben in Neuseeland mit 230 Millionen Euro aufs Ergebnis. Der operative Gewinn schrumpfte konzernweit wie erwartet um fünf Prozent auf gut 1,1 Milliarden Euro. Dabei reichten die Beitragseinnahmen problemlos aus, um den Aufwand für Schäden und Verwaltung zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich in der Rückversicherung im Vergleich zum Sommerquartal 2009 allerdings von 93,1 auf 93,8 Prozent. In der Erstversicherung, die in der Tochter Ergo (mit den Marken Ergo, D.A.S., DKV) gebündelt ist, kletterte sie von 93,3 auf 93,6 Prozent.


Auch Ergo wächst
Unterdessen weitete die Munich Re ihr Geschäft weiter aus. Die gebuchten Bruttobeiträge kletterten um fast elf Prozent auf 11,5 Milliarden Euro. Die verdienten Nettoprämien wuchsen um neun Prozent auf 10,9 Milliarden Euro. Dabei legten sowohl die Rück- als auch die Erstversicherung kräftig zu. Ergo hat ihre Traditionsmarken Hamburg-Mannheimer und Victoria in diesem Jahr durch den Konzernnamen Ergo ersetzt und bewirbt diesen seither intensiv. Daher sei das Beitragswachstum besonders erfreulich, sagte Ergo-Chef Torsten Oletzky. (awp/mc/ps/05)

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