Munich Re: Naturkatastrophen treffen Branche schwer
Die versicherten Schäden hätten mit 22 Mrd USD das bisher schadenträchtigste erste Halbjahr 2008 übertroffen. Die schwersten Ereignisse waren die Erdbeben in Haiti und Chile. Die Menschen, Staaten und Unternehmen hatten unterdessen noch weit höhere Schäden zu verkraften. Laut der Studie, die der Dax-Konzern zusammen mit dem Insurance Information Institute (iii) vorstellte, beliefen sich die volkswirtschaftlichen Schäden im ersten Halbjahr weltweit auf 70 Mrd USD. Diese Summe liege bereits höher als im gesamten Jahr 2009 und deutlich über dem Halbjahresschnitt der vergangenen zehn Jahre.
Bereits drei grosse Naturkatastrophen 2010
«Nach einem recht glimpflichen Jahr 2009 hatten wir in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits drei sogenannte grosse Naturkatastrophen», sagte Prof. Peter Höppe, Leiter der GeoRisikoForschung bei Munich Re. Dazu zählten Ereignisse mit Milliardenschäden oder mehreren Tausend Todesopfern. Die meisten Toten forderte das Erdbeben in Haiti. Dort starben am 12. Januar den Angaben zufolge etwa 223.000 Menschen, rund 1,2 Mio wurden obdachlos. «Es war damit eines der tödlichsten Erdbeben überhaupt», urteilt die Munich Re. Das Beben mit der Stärke 7,0 erschütterte die Hauptstadt Port-au-Prince. Die versicherten Schäden blieben mit 150 Mio USD vergleichsweise gering, weil nur wenige Menschen versichert waren.
Schwere Schäden in Europa nach «Xynthia»
Das Beben in Chile am 27. Februar forderte deutlich weniger Opfer. 521 Menschen starben bei dem Ereignis der Stärke 8,8. Weil Industrie und Gewerbe in Chile gut versichert waren, hatten die Versicherer Schäden von acht Milliarden Dollar zu begleichen. Die dritte grosse Naturkatastrophe war das Erdbeben in China mit 2.700 Todesopfern. Ausserdem richtete der Wintersturm «Xynthia» in Europa schwere Schäden an. Zudem gab es Überschwemmungen und Erdrutsche auf Madeira, mehrere Stürme in den USA und starke Hochwasser in Polen und China. Im Zuge der globalen Klimaerwärmung sei künftig vermehrt mit solchen Ereignissen zu rechnen, schreibt die Munich Re. (awp/mc/ps/23)