Auf dem internationalen Kunstmarkt ist die Nachfrage, allen voran nach der so genannten «Leipziger Schule», nach wie vor ungebrochen. Zahlreiche Ausstellungen widmeten sich jeweils einzelnen Positionen oder Gruppen, beschränkten sich aber meist auf den deutschen Raum. «Zurück zur Figur. Malerei der Gegenwart», stellt diese Bewegung erstmals im grossen internationalen Kontext vor: Mit insgesamt knapp 50 Künstlerinnen und Künstlern aus 12 Ländern bietet die von der Münchner Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung erarbeitete und nun in Burgdorf auf ihrer zweiten Station gezeigte Ausstellung einen repräsentativen internationalen Querschnitt durch die aktuelle figurative Malerei.
Gegenwärtig menschlich
Die Bildauswahl folgt dabei zwei zentralen konzeptuellen Vorgaben. Zum einen konzentriert sich die Ausstellung ausschliesslich auf das Bild des Menschen, zum anderen beschränkt sich die Auswahl streng auf die Gegenwart. «Junge Kunst statt junge Künstler» lautet dabei die Devise: Nicht das Alter eines Künstlers war für die Auswahl ausschlaggebend, sondern die Datierung des Bildes – ausschliesslich im 21. Jahrhundert entstandene Werke fanden Berücksichtung.
Kaleidoskop des Alters
Daraus ergeben sich innerhalb der Ausstellung spannende Dialoge, die mehrere Generationen übergreifen: Ahnen und Enkel, Lehrer und Schüler stehen gleichberechtigt in ihren jüngsten Produktionen nebeneinander – zwischen den Arbeiten der ältesten Künstlerin Maria Lassnig (Jahrgang 1919) und dem jüngsten Künstler Johannes Tiepelmann (Jahrgang 1979) entfaltet sich ein buntes Kaleidoskop der figurativen Malerei des 21. Jahrhunderts. (mfg/mc/th)