Museum Tinguely: Bewegliche Teile. Formen des Kinetischen
«Tatsächlich, die moderne Technik ist anonym, allumfassend und diskret geworden. Letzteres auch, indem sie das Rad und die zirkuläre Bewegung, etwa beim Computer, völlig zu verbergen vermag, während meine Plastiken gerade auf diesem Prinzip, auf Rad und Kreisbewegung, beruhen. Aber weil die Technik geräuschlos geworden ist und sich mit Design, mit der glatten Schale und der Stromlinienform maskiert, macht sie uns vergessen, dass wir von ihr beherrscht werden, dass wir in einem technischen Zeitalter leben, das übrigens gerade erst vor drei Generationen richtig begonnen hat. Meine Maschinenplastiken sollen diesen Tatbestand wieder ans Licht bringen. Das können sie aber nur, wenn zwischen ihnen und dem im Gebrauch stehenden technischen Apparat ein gewisses zeitliches Gefälle besteht. […] Kunst müsste sich selbst aufgeben, wenn sie mit den neuesten technischen Erfindungen standhalten wollte. Als Plastiker muss ich mich um das gestalthafte, überschaubare Gebilde bemühen, während die Technik, wie ich eben ausgeführt habe, sich gerade davon weg in die immer undurchdringlichere Anonymität bewegt.» Aus heutiger Sicht geradezu prophetisch Die Frage nach der Eigenart der Maschine The Machine as seen at the end of the mechanical age Vom elektronischen zum digitalen Zeitalter Die Frage nach der Aktualität Zeitgenössisches
| 2004 Prototyp: Metall 195 x 170 x 195 cm
Die Feder2004 2 Skulpturen: Stahl, Aluminium, Netzteile, Computer, Mechanik 1000 x 37 cm |
Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog mit Beiträgen von Guy Brett, Söke Dinkla, Rolf Pfeifer und Britta Glatzeder, Christian Theo Steiner, Peter Weibel sowie einem Vorwort von Guido Magnaguagno und einer Einleitung von Peter Pakesch erschienen. Die Ausstellungsprojekte sind von Kommentaren und Interviews begleitet, während die übrigen Werke in Kurzkommentaren vorgestellt werden.(mt/mc/th) |