Nachfrage nach Elektrobikes verdoppelt

Dies schreibt die Schweizerische Fachstelle für Zweiradfragen (velosuisse) in einer Mitteilung vom Mittwoch. Demnach fuhr das Velo der schlechten Wirtschaftslage im letzten Jahr im wahrsten Sinne auf und davon. Mehr Verkäufe von Neufahrzeugen, mehr Reparaturen, mehr Umsatz in den Bereichen Zubehör und Bekleidung. Die Gründe für den Boom: Viele SchweizerInnen haben das sparsame, umweltfreundliche und Fitness fördernde Pedalmobil in Zeiten enger geschnürter Hauhalt-Etats wiederentdeckt, sei dies für den Alltags-, Freizeit- oder Ferieneinsatz. Das Velo als Alternative zum Zweit- oder Drittauto und (Ferien)flugzeug ? vor zwei, drei Jahren praktisch undenkbar, heute bestens etabliert!


Elektrovelos boomen
Die vom Verband der schweizerischen Fahrradlieferanten «velosuisse» in Kooperation mit den Grossverteilern und Sportmärkten ermittelten Zahlen wurden ohne Einbezug der Spiel- und Kindervelos sowie der nicht exakt quantifizierbaren Internetkäufe, privat getätigten Einfuhren und Grauimporte erhoben. Die Kategorie Sportvelos (Mountainbike, Cross- und Rennvelo) fuhr mit 194’700 Einheiten bzw. einem Plus von 1.6% nach wie vor als Stückzahlsieger durchs Ziel, gefolgt von der Kategorie der mit Vollausrüstung (Licht, Gepäckträger, Kettenschutz etc.) versehenen Citybikes mit 131’200 Stück (+7.8%) und den mächtig boomenden Elektrovelos mit knapp 24’000 Einheiten und einem Plus von sagenhaften 89.6%. 


Fachhandel und Grossverteiler profitierten gleichermassen 
Der Jahresumsatz aus den Neuverkäufen betrug 383 Millionen Franken, 35 Millionen bzw. 10% mehr als im Jahre 2008. Der Veloabsatz durch den Fachhandel blieb stückzahlmässig stabil, verzeichnete aber umsatzmässig eine Steigerung um 20 Millionen auf 312 Millionen Franken. Diese Zunahme ist vor allem dem guten Geschäft mit den Elektrovelos zuzuschreiben. Die Grossverteiler und Fachmärkte konnten im Bereich Sportvelos leicht und bei den Citybikes stark zulegen und profitierten ebenfalls vom boomenden Elektroveloverkauf. Sie steigerten ihren Umsatz von 56 auf 71 Millionen Franken.


Branchenumsatz von 790 Millionen Franken
Der Gesamtumsatz der Fahrradbranche inkl. Service, Reparaturen, Bekleidung- und Occasionsverkäufen betrug 790 Millionen Franken, die Anzahl der Beschäftigten rund 6’300 Personen. Der Gesamtbestand an Velos in der Schweiz wird auf 3.9 Millionen geschätzt, rund 3 Millionen davon werden regelmässig benutzt, der Rest wird nur selten oder gar nie gefahren und fristet sein Dasein als so genannte Garagen- und Kellervelos. D ie Fahrradbranche erwies sich 2009 somit in wirtschaftlich schwierigem Umfeld als stabiler Wirtschaftsfaktor. Die Aussichten für 2010 sind nach Ansicht von Branchenexperten gut, so dass das moderne Velo auch dieses Jahr als günstiges, umweltfreundliches und praktisches Fahrzeug weiterhin auf der Erfolgsspur fahren wird. (velosuisse/mc/ps)

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