von Gérard Al-Fil
Mit dem Listing entthront Nakheel einen Anfang 2006 begebenen Sukuk der Hafengesellschaft Dubai Ports, Customs and Free Zone Corporation (PCFC) in Höhe von $3.5 Mrd. Begleitet wurde die Nakheel-Emission von der Dubai Islamic Bank und Barclays Capital.
Sukuk: «Anleihen», die keine sind
Bei islamischen Anleihen finanzieren Bondholder ein Projekt ohne die lt. Koran (Sure 2, Vers 275) verbotenen (haram) Zinsen einzunehmen. Stattdessen wird an sie beispielsweise bei Immobilien ein Teil der späteren Mieteinnahmen ausgeschüttet. Wichtig ist, dass dem Zahlungsstrom ein physisches Asset (Rohstoffe, Immobolien) zugrundeliegt, damit das Finanzkonstrukt als islamisch inakzeptabel (halal) gilt. Sprachlich steng genommen ist Sukuk (immer ohne «s» am Ende) der Plural von «Sak», dem arabischen Wort für Zertifikat.
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Noch wenig liquider Markt
Das weltweite Volumen des Islamic Finance wird auf über 400 Milliarden Dollar geschätzt, doch bringen Sukuk erst 15 Milliarden Dollar auf die Waage. Dennoch: «Ich kenne keinen besseren Weg in den Golfstaaten, um hohe Summen an Kapital aufzubringen, als über Sukuk.», sagt Kar Tung Quek, Chief Financial Officer bei Nakheel. Die hohen Wachstumsraten von 15 -20% p. a. bei Schariah-konformen Anlagen haben in letzter Zeit auch die Schweizer Banken Credit Suisse, UBS und Vontobel dazu veranlasst, entsprechende Standardprodukte zu entwickeln und einzusetzen.