Brabeck verlangt, dass die Landwirtschaft für seinen Wasserverbrauch den «korrekten» Preis bezahle. «Dies Vergeudung darf nicht weitergehen; die Bauern müssen ihren Wasserverbrauch optimieren», sagte Brabeck in einem Interview mit der Französischen Zeitung «La Tribune», das am Montag erscheinen soll.
Landwirtschaft beansprucht 70 Prozent des gesamten Wasserverbrauchs
Weltweit beanspruche die Landwirtschaft 70% des gesamten Wasserverbrauchs, die Industrie 10% und die Haushalte 20%, sagte der Nestlé-Chef weiter. In Europa werde nicht nur die Landwirtschaft selbst subventioniert, sondern auch ihre Zugriff auf Wasser.
Investitionen in Wasser-Infrastruktur gefordert
Brabeck verlangte im Interview auch, dass in die Wasser-Infrastruktur investiert werde – vor allem in Entwicklungsländern, wo laut seinen Angaben zwischen 40 und 60% des Wassers wegen der maroden Infrastruktur verloren gehe. In westlichen Ländern liege der Verlust bei zwischen 20 und 30%. «Die Gefahr ist dieselbe wie beim Öl: Wir sind dabei, mehr zu Verbrauchen als die Natur uns geben kann», fügte der Nestlé-Chef hinzu. «Die Reserven sind nicht unerschöpflich».
Marktführer bei Mineralwässern
Der Lebensmittelriese Nestlé hat 2004 einen Umsatz von fast 87 Mrd CHF erwirtschaftet. Nestlé ist auch der weltweite Marktführer bei Mineralwässern. 2004 erwirtschaftete Nestlé Waters einen Umsatz von über 8 Mrd CHF. Hilfswerke haben Nestlé mehrfach dafür kritisiert, dass der Lebensmittelriese durch die Ausbeutung von Quellen zum Beispiel in Pakistan, die lokale Bevölkerung von der Wasserversorgung abschneide. Brabeck hat die Privatisierung der Wasserversorgung bereits mehrfach befürwortet. Nestlé will sich nach eigenen Aussagen vom «Spezialisten für Mineralwasser» zum «globalen Player im Wassermarkt» wandeln. (awp/mc/gh)