Nestlé: Halbjahresgewinn knapp unter Vorjahr
Im ersten Quartal war ein organisches Wachstum von +3,8% (RIG +0,3%) verzeichnet worden. Akquisitionsbereinigte Veräusserungen verringerten den Gruppenumsatz um 0,7%. Wechselkurseffekte führten zu einer Verringerung um 4,3% aufgrund des im Vergleich zu den meisten Währungen starken Frankens.
Waters bleibt Problem-Bereich
Das organische Wachstum im Kern-Bereich Nahrungsmittel- und Getränke erreichte 3,4%. Nach Regionen erreichte das organische Wachstum des gesamten Geschäfts mit Nahrungsmitteln und Getränken 0,5% in Europa, 4,6% in Nord- und Südamerika und 6,6% in Asien, Ozeanien und Afrika. Im Problem-Bereich Waters wurde ein Umsatz von 4,7 Mrd CHF erzielt, was einem organischen Wachstum von -2,9% (RIG -3,7%) entspricht.
EBIT-Marge auf 14,1 Prozent verbessert
Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde mit 7’383 Mio CHF ausgewiesen, entsprechend einer (verbesserten) EBIT-Marge von 14,1% (H1 2008: 13,8%, 2008: 14,3%). Der Reingewinn lag mit 5’071 Mio CHF knapp 3% unter Vorjahr, die Marge betrug 9,7 (VJ: 9,8)%. Die Beschleunigung des laufenden Effizienzsteigerungsprogramms der Gruppe habe in einem Rückgang der Gestehungskosten und Distributionskosten um jeweils 30 Basispunkte resultiert, heisst es weiter. Der Reingewinn lag mit 5’071 Mio CHF knapp 3% unter Vorjahr, die Marge betrug 9,7 (VJ: 9,8)%. Der nachhaltige Gewinn pro Aktie wuchs um 3,5% auf 1,46 CHF, was einer Steigerung von 8,5% bei konstanten Wechselkursen entspricht.
Gewinnerwartungen leicht übertroffen
Damit hat der Konzern die Schätzungen der Analysten beim Umsatz, organischem Wachstum und RIG nicht ganz erreicht, bei EBIT und Gewinn leicht übertroffen. Der AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 52’602 Mio, für den EBIT bei 7’324 Mio und für den Reingewinn bei 4’807 Mio CHF. Das organische Wachstum wurde bei 3,7% gesehen, das interne Realwachstum bei 0,7%.
Nettoverschuldung deutlich reduziert
Per Mitte Jahr belief sich der Mittelfluss aus der Geschäftstätigkeit auf 6,4 Mrd CHF, im Vergleich zum 3,5 Mrd in der Vorjahresperiode. Dies widerspiegle die Bemühungen hinsichtlich Kapitalmanagement, heisst es. Die Nettoverschuldung der Gruppe fiel auf 17,4 Mrd CHF (von 25,8 im H1 2008). Das fortgeführte Aktienrückkaufprogramm und die Auszahlung der Dividende resultierten in einer Auszahlung von rund 6,5 Mrd CHF in bar an die Aktionäre im ersten Halbjahr 2009.
Wachstumsziel nicht bestätigt
Bezüglich Ausblick bleibt Nestlé weniger konkret als auch schon. Die Gruppe erwarte eine Beschleunigung des volumengetriebenen Wachstums in der zweiten Jahreshälfte und eine Verbesserung der EBIT-Marge bei konstanten Wechselkursen für das Gesamtjahr. Die erfolgreichen Effizienzsteigerungsprogramme ermöglichten sowohl Investitionen in Wachstum als auch eine Verbesserung der EBIT-Marge, heisst es. Zuletzt wollte der Konzern ein an 5% heranreichendes organisches Wachstum erzielen. Diese Formulierung wurde so weggelassen.
Nachhaltig profitables Wachstum
Nestlé bleibe der strategischen Ausrichtung mit Konzentration auf nachhaltiges, langfristiges profitables Wachstum verpflichtet und fühlt sich «gut positioniert, um sich bietende Möglichkeiten bei besser werdenden wirtschaftlichen Bedingungen zu ergreifen», heisst es weiter. «Nestlé bleibt ihrer strategischen Ausrichtung mit Konzentration auf nachhaltiges, langfristiges profitables Wachstum verpflichtet und ist gut positioniert, um sich bietende Möglichkeiten bei besser werdenden wirtschaftlichen Bedingungen zu ergreifen», wird CEO Paul Bulcke in der Mitteilung zitiert. (awp/mc/ps/05)