Nestlé rechnet mit Umsatzwachstum in Schwellenländern

Dass sich die Mitarbeiter auf der ganzen Welt an diese Grundsätze hielten, sei wichtig, gleichzeitig hätten sie grossen unternehmerischen Spielraum, so Bulcke, der seit 31 Jahren für Nestlé arbeitet und den Konzern seit zwei Jahren leitet.


Entscheidungen nahe am Markt treffen
Der Fokus bei der täglichen Arbeit liege auf den Firmenwerten, das schaffe Kontinuität auch in einer Krise. Die Nestlé-Grundsätze, die laut Bulcke keine strengen Regeln seien, ermöglichten es jeder Tochterfirma, sich den lokalen Strukturen am Markt anzupassen. «Entscheidungen müssen nahe am Markt getroffen werden», sagte Bulcke.


Umsatzwachstum von 70 % in Schwellenländern
Er sieht für Nestlé in Zukunft ein Umsatzwachstum von 70 Prozent in den Schwellenländern, in denen 80 Prozent der Weltbevölkerung leben. Diese Menschen müssten ernährt werden, sagte Bulcke. Um dort erfolgreich zu sein und den Menschen zu helfen, brauche es neue Geschäftsmodelle. «Wir können den Leuten in diesen Ländern nicht vorschreiben, was sie essen müssen», sagte der Nestlé-Chef. «Wir müssen ihre Bedürfnisse erfragen, ernst nehmen und zusammen mit ihnen etwas unternehmen.»


Gewinn ja, aber auch Werte für die Gesellschaft schaffen
Nestlé wolle Gewinne schreiben wie jedes Unternehmen, sagte Bulcke. Es gehe dem Konzern aber auch darum, Werte für die Gesellschaft zu schaffen. Er sprach den Umweltschutz an und sagte, auf eine Frage aus dem Plenum, Wasser sei die allerwichtiges Ressource. In den 460 Nestlé-Fabriken weltweit sei der Wasserverbrauch stark reduziert worden.


Auf eine Frage, was er davon halte, dass Coca Cola in den USA besteuert werden soll, weil die Limonade dick und krank mache, antwortete Bulcke: «Essen muss Freude bereiten.» Es gebe Staaten, da erklärten die Politiker den Leuten: «Denkt nicht, wir denken für euch.» Und wenig später würden sie das Volk zu Tode besteuern.


«Entrepreneurs – Agents of Change»
Am St. Gallen Symposium treffen sich jeweils im Mai rund 600 Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft mit 200 ausgewählten Studenten aus der ganzen Welt. Am 40. Symposium an der Universität St. Gallen geht es um das Gestaltungspotenzial und die Innovationskraft der Unternehmer («Entrepreneurs – Agents of Change»). (awp/mc/pg/19)

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