Nestlé wächst 2009 organisch um 4,1 Prozent

Wechselkurseffekte wirkten sich mit -5,5% und akquisitionsbereinigte Veräusserungen mit -0,7% auf den Gruppenumsatz aus. Der Umsatz im Hauptbereich Nahrungsmittel und Getränke belief sich auf 99,8 Mrd CHF, mit einem organischen Wachstum von 3,9% und einem internen Realwachstum von 1,6%, wie der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern am Freitag mitteilte. Die Beschleunigung von Kostensenkungsinitiativen habe zu Einsparungen von mehr als 1,5 Mrd CHF geführt, wozu alle operativen Segmente beigetragen hätten, heisst es. Insgesamt verringerten sich die Gestehungskosten den Angaben zufolge um 110 Basispunkte, trotz eines Anstiegs der Rohstoff- und Verpackungskosten um 2%. Vertriebskosten gingen um 40 Basispunkte zurück.


EBIT-Marge gestiegen
Die EBIT-Marge stieg um 30 Basispunkte bzw. um 40 Basispunkte bei konstanten Wechselkursen auf 14,6%, mit einem gegenüber Vorjahr praktisch unveränderten EBIT von 15,70 (15,68) Mrd CHF. Die EBIT-Marge für Nahrungsmittel und Getränke erhöhte sich im gleichen Ausmass. Der Reingewinn 2009 betrug 10,43 (18,04) Mrd CHF, der Gewinn pro Aktie 2009 2,92 CHF. Diese Zahlen sind allerdings aufgrund des Gewinns durch den 2008 getätigten Verkauf von 25% der Alcon-Anteile an Novartis nicht direkt mit den Vorjahreszahlen vergleichbar.


Ergebnis im oberen Bereich der Erwartungen
Damit fiel das Jahresergebnis von Nestlé tendenziell im oberen Bereich der Marktschätzungen aus. Der AWP-Konsens für das organische Wachstum lag bei 3,9% (3,6 bis 4,1%), für das interne Realwachstum bei 1,6% (1,4 bis 1,7%), der Umsatz wurde auf 108’164 Mio, der EBIT auf 15’745 und der Reingewinn auf 10’141 Mio geschätzt.


14 Prozent höhere Dividende
Der Nestlé-Verwaltungsrat schlägt aufgrund der Resultate eine Dividendenerhöhung um 14% auf 1,60 (1,40) CHF pro Aktie vor. Zudem sollen dieses Jahr eigene Aktien im Wert von 10 Mrd CHF zurückgekauft werden. Dabei stammen 5 Mrd aus dem Abschluss des alten Programms (über 25 Mrd CHF) und 5 Mrd aus dem Anfang Jahr angekündigten neuen Programm (10 Mrd CHF). Ingesamt wird Nestlé den Aktionären 2010 somit über Dividenden und Aktienrückkäufe rund 15,6 Mrd CHF zuführen.


Nestlé sieht eigenes Modell bestätigt
«Mit einem organischen Wachstum von 4,1% wuchsen wir im schwierigen Geschäftsumfeld des letzten Jahres wesentlich schneller als der Rest unserer Industrie. Zusammen mit einer weiteren signifikanten Verbesserung der EBIT-Marge erfüllten wir unsere Prognose entsprechend dem langfristig angelegten Nestlé-Modell», wird Konzernchef Paul Bulcke in der Mitteilung zitiert. Bezüglich Ausblick gibt sich Konzern verhalten optimistisch, aber nicht sehr konkret. Die Ergebnisse des letzten Jahres hätten auf der «Dynamik des ausgezeichneten Jahres 2008» aufgebaut und eine «starke Leistung von organischem Wachstum und Ertragskraft in einem sehr herausfordernden Geschäftsumfeld» kombiniert, heisst es. Damit werde erneut das langfristige Engagement für das Nestlé-Modell (5-6% organ. Wachstum, höhere EBIT-Marge zu konst. Wechselkursen) bekräftigt.


Neubesetzungen im VR
Für 2010 heisst es aber lediglich, Nestlé erwarte trotz anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit insbesondere in Industrienationen ein höheres organisches Wachstum des Kerngeschäfts mit Nahrungsmitteln und Getränken als 2009 (3,9%) sowie eine weitere Verbesserung der EBIT-Marge bei konstanten Wechselkursen. Ausserdem schlägt der Nestlé-Verwaltungsrat den ehemaligen SNB-Präsidenten Jean-Pierre Roth und die Holländerin Titia de Lange neu zur Wahl in das Gremium vor. Für eine weitere Amtszeit von drei Jahren sollen ausserdem Peter Brabeck-Letmathe, Steven Hoch und André Kudelski gewählt werden. (awp/mc/ps/03)

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