Neuauflage des Mannesmann-Prozesses beginnt am 26. Oktober
Die Verteidiger hätten entsprechende Ladungen des Gerichts erhalten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Justizkreisen. Ein Sprecher des Landgerichts wollte «zum jetzigen Zeitpunkt» keine Stellungnahme zu den Terminplänen abgeben.
Juli-Termin verschoben
Insgesamt hat die Wirtschafts-Strafkammer unter Vorsitz von Richter Stefan Drees 25 Verhandlungstage angesetzt. Ursprünglich hatte das Gericht den Prozess bereits am 19. Juli starten wollen. Zahlreiche Verteidiger hatten gegen diesen Termin Einwände erhoben.
«Objektiver Tatbestand der Untreue»?
Der Bundesgerichtshof hatte im vergangenen Dezember die Freisprüche der ersten Instanz aufgehoben. Deswegen muss das spektakulärste deutsche Wirtschafts-Strafverfahren der vergangenen Jahre wiederholt werden. Der Bundesgerichtshof sieht mit der Ausschüttung von Millionenprämien an frühere Mannesmann-Manager «den objektiven Tatbestand der Untreue» erfüllt.
Die Prämien waren im Zuge der damals teuersten Unternehmensübernahme der Welt ausgeschüttet worden, als der britische Mobilfunkkonzern Vodafone Anfang 2000 für rund 180 Milliarden Euro den Traditionskonzern Mannesmann schluckte. Unter den sechs Angeklagten sind neben Ackermann auch der ehemalige Mannesmann-Chef Klaus Esser und Ex-IG-Metall-Chef Klaus Zwickel. Esser ist nur wegen Beihilfe zur Untreue angeklagt. (awp/mc/pg)