«News» erstmals erschienen – Neue Runde im Verdrängungskampf

Die Herausgeber von «News» zeigten sich auf Anfrage zufrieden mit dem Start ihrer neuen Gratiszeitung. Diese war in rund 1’500 Zeitungsboxen aufgelegt worden; zudem brachten 155 Kolporteure das Blatt unter die Leute.


Zur Zielzeit ausgeliefert
Insgesamt habe die Verteilung sehr gut funktioniert, sagte Christoph Zimmer, Sprecher von Tamedia, einem der drei beteiligten Verlage. In den vier Verteilregionen Zürich, Bern, Basel und Mittelland sei die Zeitung zur Zielzeit kurz nach sechs Uhr ausgeliefert worden. Die rund 155 Verteilerinnen und Verteiler hätten zudem gute Rückmeldungen bekommen, sagte Zimmer weiter. Sie werden «News» während zehn Tagen rund um die Bahnhöfe verteilen.


35köpfige Redaktion
Das vierfarbige «News» ist im kleinen Tabloidformat gehalten. Die Erstausgabe umfasste 40 Seiten, 13 davon waren ganzseitig mit Werbung besetzt. In der zentralen Redaktion und im Verlag in Zürich arbeiten rund 35 Personen. Ihnen stehen Gesamtprojektleiter Rolf Bollmann, ehedem Mitgründer von «20 Minuten», und Chefredaktor Philippe Pfister vor.


«News», ein gemeinsames Projekt der Tamedia sowie der Verlage der «Basler Zeitung» (BaZ) und der «Berner Zeitung», wird in Basel, Bern und Zürich gedruckt. Die Startauflage der vier Regionalausgaben der neuen Gratiszeitung beträgt 334’000 Exemplare.


Medienexperten: Platz für 2 Gratiszeitungen
«News» ist bereits die fünfte Deutschschweizer Gratiszeitung: Neben dem Vorreiterblatt «20 Minuten» kämpfen noch das neu lancierte «.ch» von Sacha Wigdorovits, die Abendzeitung «heute» und das Ringier-Wirtschaftsblatt «Cash Daily» um die Lesergunst. Medienexperten sind sich indes einig, dass früher oder später Gratisblätter dem harten Wettbewerb zum Opfer fallen werden. Bollmann hatte Anfang November in einem Interview mit der Zeitschrift «persönlich» erklärt, es gebe in der Deutschschweiz bloss Platz für zwei Gratiszeitungen.


«.ch» vs. «News»
Diese Meinung teilt auch BaZ-Verleger Matthias Hagemann. Er gehe davon aus, dass es zu einer Bereinigung kommen werde, sagte er in einem am Mittwoch in der «Basler Zeitung» erschienenen Interview. Langfristig werde es in der Region Basel nur noch «20 Minuten», «News» und die regionale Gratiszeitung «Baslerstab» geben. Allgemein wird erwartet, dass sich «20 Minuten» hält, während «News» und «.ch» die zweite kostenlose Morgenzeitung unter sich ausmachen.


Städte stossen sich an der Anzahl Zeitungsboxen
Doch nicht nur der Wettbewerb macht den Gratisblättern zu schaffen. Die Regierungen der grossen Städte stossen sich daran, dass immer mehr Zeitungsboxen – jene der Gratisblätter, aber auch der Sonntagspresse – in den Strassen herumstehen. Die Städte Bern, Basel und Zürich wollen deshalb dem Wildwuchs bei den Verteilboxen Einhalt gebieten. Die Sittener Stadtregierung entschied ihrerseits Ende November, die Verteilkästen auf das Gebiet um den Bahnhof zu beschränken.

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